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Neu aufgetauchte Dokumente zeigen frühen Einfluss der Sowjetunion auf Kuba nach der Revolution22/10/2022
Ein kürzlich freigegebenes Dokument aus den russischen Staatsarchiv zeigen einen frühen Einfluss der Sowjetunion auf Kuba nach der Revolution und wie Fidel Castro den sowjetischen Rat missachtete, die USA nicht zu provozieren.
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Fidel Castro und Nikita Chruschtschow am 1. Mai1963 auf dem Roten Platz in Moskau. (Bildquelle: El Nuevo Herald © TASS via AP, File AP)
Lange bevor Fidel Castro im April 1961 den "sozialistischen Charakter" seiner Revolution verkündete, befand sich das neue Regime bereits auf dem Weg zum Kommunismus und brachte "diskret" Sympathisanten in Schlüsselpositionen der Regierung unter, so Castros jüngerer Bruder Raúl gegenüber sowjetischen Führern. Das berichten die US-amerikanische Medien unter Bezug auf ein kürzlich freigegebene Dokument aus dem Staatsarchiv der Russischen Föderation
Das offizielle Protokoll eines Gesprächs zwischen Kubas Verteidigungsminister Raúl Castro und dem damaligen sowjetischen Ministerpräsidenten Nikita Chruschtschow am 18. Juli 1960 in Moskau enthält bisher unbekannte Details über den entscheidenden Moment, in dem die beiden Länder ein Bündnis besiegelten, das die Welt nur zwei Jahre später während der Kubakrise an den Rand eines Atomkriegs bringen sollte. Die Mitschrift dieses entscheidenden Gesprächs gibt auch Aufschluss darüber, was die kubanische und die sowjetische Führung wirklich über ein mögliches US-Wirtschaftsembargo dachten und wie Fidel Castro den sowjetischen Rat missachtete, die USA nicht zu provozieren. "Dieses Dokument ist sehr wichtig, weil es zeigt, wie sich die Beziehungen zwischen der sowjetischen und der kubanischen Führung von Anfang an entwickelt haben", sagte Swetlana Sawranskaja, die leitende Analystin des Nationalen Sicherheitsarchivs für die Sowjetunion, die das Dokument beschafft und übersetzt hat, gegenüber der US-amerikanische Zeitung El Neuvo Herald. Das Treffen fand inmitten wachsender Spannungen zwischen Fidel Castro und US-Präsident Dwight D. Eisenhower statt. Die neue Revolutionsregierung hatte US-Ölraffinerien und Land im Besitz amerikanischer Unternehmen verstaatlicht, woraufhin Eisenhower am 6. Juli 1960 als Vergeltung die Zuckerquote der Insel kürzte. Drei Tage später, am 9. Juli, warnte Chruschtschow unverhohlen vor dem Einsatz von Atomwaffen, um Castro zu verteidigen - ein Vorspiel zur Kubakrise, die sich in diesem Monat vor 60 Jahren ereignete. "Man sollte nicht vergessen, dass die Vereinigten Staaten nicht mehr so unerreichbar weit von der Sowjetunion entfernt sind, wie sie es einmal waren", sagte er in einer Rede. " Buchstäblich können sowjetische Artilleristen im Bedarfsfall das kubanische Volk mit ihrem Raketenfeuer unterstützen, wenn die aggressiven Kräfte im Pentagon es wagen, eine Intervention gegen Kuba zu starten. Und sie sollen im Pentagon nicht vergessen, dass wir, wie die letzten Tests gezeigt haben, über Raketen verfügen, die in der Lage sind, direkt in einem vorausberechneten Quadrat in einer Entfernung von 13.000 km zu landen. "Dies ist, wenn Sie so wollen, eine Warnung an diejenigen, die internationale Fragen mit Gewalt und nicht mit Vernunft regeln wollen", fügte er hinzu. Einige Tage später schickte Fidel Castro seinen jüngeren Bruder, der als überzeugter Kommunist mit Verbindungen zur Sowjetunion bekannt war, nach Moskau, um herauszufinden, "inwieweit das Vorgehen der UdSSR im Sinne der Erklärung des Genossen Chruschtschow entscheidend sein könnte", sagte Raúl während des Treffens. "Was mich überrascht hat, ist, dass die Kubaner nach Chruschtschows öffentlicher Erklärung über die Unterstützung Kubas nach Moskau gekommen sind, in der Hoffnung, explizite sowjetische Sicherheitsgarantien zu erhalten, einen nuklearen Schutzschirm, wie er auch den anderen Ländern des sozialistischen Lagers gewährt wurde", so Sawranskaja zu El Neuvo Herald. "Chruschtschow zeigt ein großes Engagement für die kubanische Revolution, versucht aber, die jungen Revolutionäre in eine gemäßigtere Richtung zu lenken, um eine gewaltsame Krise zu vermeiden", fügt sie hinzu. "Diese Haltung, die Bedrohung Kubas durch die USA nicht ernst zu nehmen, könnte sein Denken 1961 nach der Invasion in der Schweinebucht, als die UdSSR nichts zum Schutz Kubas unternahm, und seine Entscheidung zur Lieferung der Raketen 1962 beeinflusst haben."
Quelle: El Nuevo Herald (https://t1p.de/0ddnn)
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Text: Leon Latozke
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