Neues aus Kuba
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Der neue Solarpark "La Criolla" in Villa Clara soll Kubas Energieversorgung verbessern. Trotz der 4,4 MW Kapazität bleibt die Bevölkerung frustriert durch häufige Stromausfälle. Kürzlich hat die kubanische Elektrizitätsgesellschaft (UNE) die Einbindung des Solarparks "La Criolla" in Villa Clara in das nationale Stromnetz bekannt gegeben. Der Solarpark, der eine Leistung von 4,4 Megawatt (MW) hat, ist ein Geschenk der chinesischen Regierung und soll laut UNE durchschnittlich fünf Tonnen Brennstoff einsparen. Diese Entwicklung wird von der UNE als bedeutender Schritt zur Verbesserung der Energieversorgung in Kuba gefeiert. Doch die Reaktionen der kubanischen Bevölkerung zeigen ein anderes Bild. Frustration trotz positiver NachrichtenObwohl die Integration des Solarparks als Fortschritt dargestellt wird, ist die kubanische Bevölkerung weiterhin von langen und häufigen Stromausfällen betroffen. Auf der Facebook-Seite der UNE haben über 200 Kubaner ihre Frustration und Verzweiflung über die aktuelle Energiekrise zum Ausdruck gebracht. Eine Frau beschrieb ihre Situation mit den Worten: „Viele Solarparks, und noch dazu gespendet, so wie es die kubanische Regierung will, aber wir leiden weiterhin unter stundenlangen Stromausfällen, können nicht schlafen und sind gestresst, weil das wenige Essen, das wir haben, verdirbt.“ Ein anderer Nutzer kommentierte sarkastisch: „Toll, wir brauchen noch 240 davon, damit wir keine Stromausfälle haben, und die sollten auch gespendet werden.“ Diese Kommentare spiegeln die weitverbreitete Skepsis wider, dass der neue Solarpark eine signifikante Verbesserung der aktuellen Situation bewirken wird. Der Alltag der Kubaner: Hitze, Moskitos und schlaflose NächteBesonders in Orten wie Cienfuegos und Caibarién sind die Stromausfälle besonders verheerend. Ein Arzt aus Cienfuegos kritisierte: „Was soll das bringen? Alles wird immer schlimmer. Die Stromausfälle in Cienfuegos sind nicht das, was versprochen wurde. Keine Erklärungen mehr, keine Beiträge, die nichts lösen.“ Eine weitere Bewohnerin klagte: „Wo ist der Strom? Denn die Stromausfälle in Caibarién werden immer zahlreicher und intensiver. Der Stromkreis 3 ist schon seit drei Nächten ohne Strom. Genug ist genug, Kubaner.“ In den sozialen Medien häufen sich die Berichte über verdorbene Lebensmittel, unerträgliche Hitze und schlaflose Nächte. Diese Lebensbedingungen führen zu großem Stress und Unzufriedenheit unter der Bevölkerung. Die Menschen fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen und fordern dringend wirksame Maßnahmen zur Verbesserung der Energieversorgung. Ausblick: Keine schnelle Lösung in SichtLeider sieht es nicht danach aus, als würde sich die Situation in naher Zukunft verbessern. Die UNE hat angekündigt, dass die Stromausfälle im Juni aufgrund verstärkter Wartungsarbeiten an mehreren thermoelektrischen Anlagen zunehmen werden. „Von Januar bis Juni wurden die Wartungsarbeiten an den Wärmekraftwerken, an Energás und an der dezentralen Stromerzeugung verstärkt, um sich auf die Verbrauchs- und Nachfragespitzen in den Monaten Juli und August vorzubereiten, die auch die Urlaubsmonate der Bevölkerung sind“, erklärte die Behörde. Das UNternehmen betonte, dass der Wartungsplan bis Ende Juni abgeschlossen sein soll, um die Unterbrechungen im Sommer zu minimieren. Dennoch wird es im Juli und August zu Stromausfällen kommen, „wenn es zu unvorhergesehenen Problemen bei Erzeugungsanlagen kommt“. Die Wurzeln der EnergiekriseDie häufigen Stromausfälle in Kuba sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Zum einen ist die Infrastruktur der Kraftwerke veraltet und benötigt dringend umfassende Wartungsarbeiten. Zum anderen hat die steigende Stromnachfrage in den Spitzenmonaten die bestehenden Kapazitäten überlastet. Die kubanische Regierung versucht, die Krise durch verstärkte Wartungsarbeiten und die Integration erneuerbarer Energien zu bewältigen. Der Solarpark "La Criolla" ist ein Schritt in diese Richtung, aber seine Kapazität reicht bei weitem nicht aus, um die landesweiten Stromausfälle signifikant zu reduzieren. Ein Tropfen auf den heißen Stein?Die Einbindung des Solarparks "La Criolla" in das kubanische Stromnetz ist zweifellos eine positive Entwicklung. Er zeigt, dass die kubanische Regierung und ihre internationalen Partner bereit sind, in erneuerbare Energien zu investieren. Allerdings ist es offensichtlich, dass noch viel mehr getan werden muss, um die Energiekrise in Kuba nachhaltig zu lösen. Die Kapazität von 4,4 MW des neuen Solarparks ist im Vergleich zu den benötigten Kapazitäten zur Deckung des landesweiten Energiebedarfs gering. Weitere Investitionen in erneuerbare Energien und die Modernisierung der bestehenden Infrastruktur sind dringend erforderlich. Der neue Solarpark in Villa Clara ist ein kleiner Lichtblick in der aktuellen Energiekrise in Kuba, aber bei weitem nicht ausreichend, um die umfassenden Probleme zu lösen. Die kubanische Bevölkerung leidet weiterhin unter den langen Stromausfällen und den damit verbundenen Schwierigkeiten im Alltag. Die Zukunft wird zeigen, ob die kubanische Regierung in der Lage ist, durch weitere Projekte und Investitionen eine stabile und zuverlässige Energieversorgung sicherzustellen. Die Integration des Solarparks "La Criolla" ist ein Schritt in die richtige Richtung, aber noch lange nicht das Ende des Weges. Quellen: UNE/Facebook (https://t1p.de/0fv1h), Cuba Headlines (https://t1p.de/3rret)
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Text: Leon Latozke
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