Neues aus Kuba
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Die von den USA angestrebte Unterbindung der venezolanischen Öllieferungen an Kuba, könnte sich als schwieriger als gedacht erweisen. Mit einfachen Tricks unterlaufen venezolanische Öltanker das Radar der US-Regierung.
Erklärtes Ziel der Trump-Administration ist es, die Ollieferungen Venezuelas an seinen karibischen Verbündeten zu unterbrechen, um Kuba für die angebliche, von kubanischer Seite aber immer bestrittene militärische Unterstützung des aus US-Sicht illegitimen venezolanischen Präsidentenn Nicolas Maduro, zu bestrafen.
Dieses Ziel zu erreichen, könnte sich als schwieriger erweisen, als von den USA erwartet. Wie das amerikanische Medienunternehmen Bloomberg auf seiner Website berichtet, ändern venezolanische Tanker, die Öl nach Kuba liefern ihren Namen oder schalten ihre Transponder ab, um unter dem Radar der US-Behörden zu fahren. Demnach benannte sich das Öltankschiff Ocean Elegance, das seit drei Jahren venezolanisches Rohöl nach Kuba liefert, nach seiner Sanktionierung im Mai in Oceano um. Das Schiff S-Trotter, ein weiteres, das auf der Sanktionsliste steht, heißt nach Angaben von Bloomberg jetzt Tropic Sea. Auf dem Öltanker Nedas schaltete man laut Bloomberg, nachdem das Schiff im April sanktioniert worden war, das Satellitenortungssystem aus und lieferte das Ol inkognito nach Kuba. Der Tanker fuhr so 42 Tage im Verborgenen, Schifffahrtsberichte belegen aber, dass er Öl nach Kuba lieferte. Mittlerweile hat die Nedas ihren Namen diskret in Esperanza geändert. Die Nedas/Esperanza hat in diesem Jahr laut Schifffahrtsberichten 2 Millionen Barrel Rohöl nach Kuba geliefert. Weltweit sind über 4.500 Rohöltanker im Einsatz. Darunter die Sanktionsbrecher zu finden, wird erschwert, wenn diese mit Namensänderung und abgeschalteten Transpondern Verstecken mit der US-Regierung spielen. Dennoch streben die USA weiterhin an, Lieferungen zwischen den beiden Ländernzu unterbinden und Lücken bei den Sanktionen zu schließen, so ein hoher Beamter der US-Regierung. Ziel ist es, die Mittel für das Regime von Präsident Nicolas Maduro operativ und methodisch zu beschneiden. Im April hatte das US-Finanzministerium Sanktionen gegen 34 Schiffe der staatlichen venezolanischen Ölgesellschaft PDVSA verhängt, und die Schiffe, die Öl zu Kunden außerhalb der Region transportieren, als "gesperrtes Eigentum" eingestuft. Auch zwei Reedereien und ein Schiff, das im Februar und März Öl nach Kuba geliefert hat, wurden sanktioniert. Letzte Woche sanktionierten die Amerikaner Cubametales, Kubas staatlichen Öl-Importeur, da das in Havanna ansässige Unternehmen venezolanisches Rohöl importiert und Kuba im Gegenzug "weiterhin Unterstützung, einschließlich Verteidigung, Aufklärung und Sicherheitshilfe, für das illegitime Regime des ehemaligen Präsidenten Nicolas Maduro leistet", erkVenlärte das US-Finanzministerium die Massnahmen. Kuba importiert venezolanisches Rohöl für seine Raffinerien und Heizöl für den Betrieb seiner Kraftwerke und die Stromerzeugung. Die Lieferung von venezolanischem Öl wurde zwischen den ehemaligen Präsidenten Hugo Chavez und Fidel Castro per Handschlag vereinbart und später vertraglich festgehalten. Die Sendungen nach Kuba erreichten 2009 mit 103.000 Barrel pro Tag ihren Höhepunkt und sind im Laufe der Jahre zurückgegangen. Das Volumen sank in der ersten Jahreshälfte 2019 auf 35.177 Barrel pro Tag, so Bloomberg. Ein vollständiger Ausfall der Öllieferungen aus Venezuela hätte katastrophale Auswirkungen auf Kubas schwache Wirtschaft. Sie müsste jährlich 2 Milliarden Dollar für den Ölkauf auf dem Weltmarkt aufbringen.
Quelle: Bloomberg (https://t1p.de/3xjo)
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Text: Leon Latozke
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