Pavel Girouds neuer Film feiert in San Sebastian Premiere

El Caso Padillo vom kubanischen Regisseur Pavel Giroud feierte auf dem Internationalen Filmfestival in San Sebastian Premiere. Der Dokumentarfilm beleuchtet die Kontroversen um den kubanischen Schriftsteller Heberto Padilla, dessen Verhaftung als Konterrevolutionär 1971 zum Bruch vieler internationaler Intellektueller mit Fidel Castro führte.

Heberto Padilla (Bildquelle: SSIFF © Na)

El Caso Padilla heißt der Film, den der kubanische Regisseur Pavel Giroud in auf dem Internationalen Filmfestival in San Sebastian vorstellte. Der Film, an dem Sandro Fiorins Figa Films die internationalen Vertriebsrechte hält und der unter dem Label Ventú Producciones läuft, ist einer der lateinamerikanischen Dokumentarfilme, auf den man bei diesem Festival große Erwartungen setzt.

Die Dokumentation ist die Fortsetzung von Pavel Girouds Spielfilm El Acompañante aus dem Jahr 2015, der das San Sebastian Co-Production Forum gewann.

Der Film, der in San Sebastian Premiere feiert, wurde von den Kubanern Lía Rodríguez und Alejandro Hernández produziert. Er erschließt bisher unveröffentlichtes Filmmaterial aus den 1970er Jahren über die Kontroversen im Zusammenhang mit dem kubanischen Schriftsteller Heberto Padilla, dessen Verhaftung als Konterrevolutionär 1971 zum Bruch vieler internationaler Intellektueller mit Fidel Castro führte.

Plakat zu "El Caso Padilla" (Bildquelle: SSIFF © Na)

Die politischen Widersprüche der damaligen Zeit in Kuba, von denen viele auch heute noch präsent sind, prägen den Film. Hinzu kommen Texte aus Padillas eigener Gedichtsammlung "Fuera de Juego". Darüber hinaus kommen auch andere große Autoren der Weltliteratur zu Wort, wie Julio Cortázar und Gabriel García Márquez.

Der in Havanna geborene Pavel Giroud, der im Madrid lebt, studierte Design und schloss 1994 sein Studium am Instituto Superior de Diseño ab. Er arbeitete für kurze Zeit als Designer und Art Director für Filme bevor er seine ersten eigenen Kurzfilme drehte und beschloss seine Karriere auf das Kino zu konzentrieren. 2006 dreht er La Edad de la peseta, der 2020 von der Kubanischen Cinematheque als einer der zehn besten Filme und für das beste Produktionsdesign in 60 Jahren kubanisches Kino ausgewählt wurde. 2019 war er der Schauspielcoach von Penélope Cruz für Wasp Network. Er trainierte sie mehr als drei Monate lang darin, wie eine Kubanerin zu sprechen, und passte ihre Dialoge im Drehbuch an die kubanische Umgangssprache an.

Das Internationale Filmfestival von San Sebastián, das noch bis 24. September dauert, war Schauplatz zahlreicher wichtiger Ereignisse in der Geschichte des Kinos, darunter die internationalen Premieren von Vertigo von Alfred Hitchcock (der dem Festival beiwohnte) und die europäische Premiere von Star Wars. Es war das erste Festival, an dem Roman Polanski teilnahm, und hat die Karriere von Filmemachern wie Francis Ford Coppola, Bong Joon-ho und Pedro Almodóvar gefördert.