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Die kubanische Regierung hat in der Vergangenheit viele Versuche gestartet, mit Preisdeckeln die Inflation zu bekämpfen und die Kaufkraft der Bevölkerung zu schützen, die allerdings allesamt nicht sehr erfolgreich waren. elTOQUE diskutiert die Vor- und Nachteile von Preiskontrollen und hinterfragt die Wirksamkeit der Maßnahmen in Kuba.
Bild von Greg Montani auf Pixabay
Miguel Alejandro Hayes Martinez beschäftigt sich in einen kürzlich bei elTOQUE veröffentlichten Artikel mit den Preisobergrenzen in Kuba und ihrer langen Geschichte.
Die kubanische Regierung hat demnach in der Vergangenheit mehrmals versucht, die Preise für landwirtschaftliche Produkte und auch für nichtlandwirtschaftliche Genossenschaften zu deckeln, um die Inflation zu bekämpfen und die Kaufkraft der Bevölkerung zu schützen. Diese Maßnahmen waren jedoch nicht immer erfolgreich und führten oft zu einem Mangel an Produkten oder zu einem Anstieg der Schwarzmarktpreise. Im Jahr 2008 wurden beispielsweise nach den Hurrikanen Gustav und Ike Höchstpreise für 16 landwirtschaftliche Produkte eingeführt, was dazu führte, dass weniger Produkte von schlechterer Qualität verkauft wurden. In 2011 wurde das Gesetzesdekret 318 verabschiedet, das die Höchstpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse erneut deckelte, was jedoch zu einem weiteren Anstieg der Preise führte. ![]()
Marktstand in Kuba (Bildquelle: elTOQUE © elTOQUE)
Im Jahr 2016 wurden nicht nur die Preise auf den Agrarmärkten, sondern auch die Preise der nichtlandwirtschaftlichen Genossenschaften gedeckelt, was zu einer Vielzahl von Bußgeldern führte, jedoch keine Lösungen für die Verbesserung des Wohlergehens der Bevölkerung brachte. Die Regierung entzog sogar privaten Taxifahrern die Lizenz, wenn sie nicht zur Arbeit erschienen sind. Die Idee dahinter war, dass die Revolution den Privatsektor nicht tolerieren würde, wenn er die Arbeit verweigert.
Im Jahr 2019 führte die Regierung einen "Kalten Krieg" gegen die Preise, indem sie Preise in verschiedenen Provinzen deckelte und damit Hunderte von Beschwerden von Verkäufern erhielt, die sich nicht an die festgelegten Preise hielten. Die Regierung setzte weiterhin auf Preisobergrenzen als einzige "Alternative" und hob sie erst im Jahr 2021 im Rahmen einiger milder Maßnahmen auf, um die sozialen Spannungen nach den Prostesten vom 11. Juli zu lindern. Insgesamt zeigt die Geschichte der Preisobergrenzen in Kuba, dass die Anwendung von Kontrollen eine wichtige Maßnahme der Regierung ist, wenn die Preise steigen. Diese Maßnahmen haben jedoch oft nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt und können zu einem Mangel an Produkten oder zu einem Anstieg der Schwarzmarktpreise führen. Die Theorie
Preiskontrollen sind seit Jahrhunderten bekannt und werden oft als ineffizientes Instrument betrachtet, heißt es bei elTOQUE. Sie können dazu führen, dass die Rentabilität der Verkäufer sinkt, die Qualität der Waren und Dienstleistungen abnimmt und es zu Verknappung, illegalen Verkäufen und Schwarzmarktaktivitäten kommt. Zudem sind Preiskontrollen mit zusätzlichen Kosten verbunden, wie beispielsweise den Löhnen der Inspektoren und den Arbeitsstunden für die Bearbeitung und Verhängung von Strafen.
Es gibt jedoch auch positive Auswirkungen von Preiskontrollen, insbesondere wenn sie auf ein Monopol angewendet werden, das seine Marktmacht ausnutzen will, um einen überdurchschnittlichen Gewinn abzuschöpfen. Zudem können Preiskontrollen dazu beitragen, den Inflationserwartungen der Wirtschaftsakteure entgegenzuwirken. eLTOQUE bezieht sich auf die Situation in Kuba, wo die Preiskontrollen nicht effektiv waren. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie beispielsweise der Mangel an Waren und Dienstleistungen, Infrastruktur und Produktionsmitteln sowie die mangelnde Glaubwürdigkeit der Regierungsinstitutionen. Der Artikel stellt die Frage, warum die kubanische Regierung sich jedes Mal auf die kurzfristige Politik der Preiskontrollen konzentriert, obwohl sie nicht effektiv sind. Zudem kritisiert elTROQUE, dass die Regierung nicht dieselben Regeln auf staatlich gelenkte Monopole wie die MLC-Läden anwendet und auch die Art und Weise, wie die kubanische Regierung mit Preiskontrollen umgeht, und stellt die Wirksamkeit dieser Maßnahme in Frage. Welche Lösungen gibt es?
Die kubanische Wirtschaft steckt in einer schwierigen Lage A und elTOQUE kennt bereits den Punkt B: Um die geforderte Senkung der Reispreise zu erreichen, muss es zumindest ein ausreichendes Angebot an einheimisch produzierten oder importierten Waren geben. Das gilt für die gesamte Wirtschaft.
Die Lösung für das Problem der hohen Preise ist keine separate Lösung, die sich von anderen wirtschaftlichen Problemen des Landes unterscheidet, sondern es handelt sich um das gleiche grundlegende Problem. Die hohen Preise sind ein Symptom von vielen, die zeigen, wie krank die kubanische Wirtschaft ist. Wirtschaftsexperten, Aktivisten und viele Kubaner, die sich für die Zukunft der Insel interessieren, haben seit Jahrzehnten über Lösungen und die Konsequenzen diskutiert, die drohen, wenn man den falschen Weg einschlägt. Die vorgeschlagenen Lösungen - die nicht alle aufgeführt werden können - reichen von ausländischen und nationalen Investitionen in Landwirtschaft und Viehzucht bis hin zu grundlegenden institutionellen Reformen und Veränderungen im Besitz von Landwirtschaft, Industrie und Handel. Trotz all dieser Warnungen und Alternativen hat die "Revolution" das Land genau dorthin gebracht, wo es jetzt steht. Die Wirtschaftsreformen waren voraussehbar gescheitert, ebenso wie die 63 Maßnahmen in der Landwirtschaft, 43 im Unternehmenssektor, der Verkauf von Devisen bei CADECAS, die Zerschlagung der Zuckerindustrie, die Wetten auf Hotels und sogar das Wirtschaftsmodell selbst, falls man es so nennen kann. Wenn die Entscheidungsträger also weiterhin auf Preisobergrenzen als "Alternative" setzen, tun sie das nur, weil es ihnen selbst nützt, schließt elTOQUE
Quelle: elTOQUE (https://t1p.de/fxjq8)
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Text: Leon Latozke
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