Neues aus Kuba
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Der kubanische Performance-Künstler und Menschenrechtsaktivist sitzt seit Monaten wegen eines in den sozialen Medien geposteten Videos in Gefängnis. Jetzt wurde er mit dem renommierten und hoch dotierten Prinz-Claus-Preis geehrt. Tomas Fernando Camargo, Cuban artist Luis Manuel Otero Alcántara, Zuschnitt und Vergrößerung von KUBAKUNDE, CC BY-SA 4.0 Der kubanischer Künstler und Menschenrechtsaktivist Luis Manuel Otero Alcántara wurde mit dem renommierten Prinz-Claus-Preis ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1997 jährlich von der niederländischen „Prinz-Claus-Stiftung für Kultur und Entwicklung“ verliehen. Mit ihm werden Personen und Organisationen geehrt, die sich in besonderer Weise in der zeitgenössischen Kultur hervorgetan haben. Die Nachricht, dass ihm der Preis verliehen wurde, wird der 35-Jährige in einer Zelle entgegen genommen haben. Im Juni 2021 wurde er zum wiederholten Mal verhaftet und befindet sich seitdem im Gefängnis. Grund für die Verhaftung war ein Video, das er auf Instagram gepostet hatte. Mit seinen Performances setzt sich Alcántara kritisch mit den Bedingungen auseinandersetzt, denen viele Kubaner ausgesetzt sind. Er leitet das San-Isidro-Kollektiv, ein Künstlerkollektiv, das sich für Meinungsfreiheit und kulturelle Rechte einsetzt, und ist Mitbegründer des Museums der Dissidenz, einer Website und eines öffentlichen Kunstprojekts, mit dem abweichende Meinungen aufgegriffen und gewürdigt werden. Alcántara nutzt Kunst und kulturelle Ausdrucksformen, um gegen die anhaltenden Verletzungen der Meinungsfreiheit durch die kubanische Regierung vorzugehen. In seinen frühen Arbeiten schuf er Skulpturen von menschlichen Gestalten, Tieren und Comicfiguren aus wiederverwerteten Materialien. Er nutzte die Bildhauerei, um eine "realistische Kopie der Realität" zu schaffen. In der Entwicklung seines Werks wollte Alcántara jedoch mit seiner Kunst eine greifbarere Wirkung erzielen und "nach einer Arbeit suchen, die zu der Realität beiträgt, in der [er] lebt". Dieser Wunsch führte ihn zur Performance-Kunst und zu einem individuellen künstlerischen Ausdruck, der eine komplexe und ironische soziale und politische Kritik vermittelt. Alcántara ist wegen seiner Performances immer wieder verfolgt worden. Seine Werke wurden beschlagnahmt und er wurde mehrfach gewaltsam festgenommen. Im Jahr 2017 wurde er wegen des Besitzes von "illegalem Baumaterial" inhaftiert, als er eine alternative Biennale in Havanna aufbaute. Zwei Jahre später brachte ihn ein Auftritt, bei dem er sich eine kubanische Flagge um die Schultern gewickelt hatte, ins Gefängnis, weil das gegen die Art und Weise verstößt, wie man eine kubanische Flagge behandelt. Seine anhaltende Inhaftierung hat Proteste und Solidaritätsbekundungen von internationalen Künstlern hervorgerufen, die seinen unermüdlichen Kampf für die Freiheit des kulturellen Ausdrucks in Kuba unterstützen. Der Prinz-Claus-Preis ist nach dem Ehemann von Königin Beatrix der Niederlande, benannt. Es wird ein mit 100.000 Euro dotierter Hauptpreis vergeben. Zusätzlich erhalten bis zu 10 weitere Laureaten Preise mit einem Preisgeld in Höhe von jeweils 25.000 Euro. Quelle: Prince Claus Fund (https://t1p.de/2n6mj)
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Text: Leon Latozke
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