Privatisierung in Kuba: Französische Firma wird Flughafen von Havanna betreiben

Der Flughafen von Havanna wird privatisiert und erweitert. Damit reagiert die kubanische Regierung auf das steigende Flugaufkommen zwischen Kuba und den USA. Neuer Betreiber wird ein französisches Unternehmen. 

Über den Flughafen von Havanna kommen mehr als die Hälfte der aus dem Ausland eintreffenden Reisenden auf die Karibikinsel. Um der steigenden Zahl der Flugpassagiere und des daraus resultierenden Bedarfs größerer Aufnahmekapazitäten Herr zu werden soll der französische Konzern Aéroports de Paris den internationalen Flughafen José Martí betreiben und erweitern. Das gab das kubanische Transportministerium  (Ministerio de Transporte - MITRANS) am Mittwoch (3.) bekannt. 

Im Jahr 2015 haben insgesamt 3,5 Millionen Passagiere den Flughafen von Havanna genutzt. Im laufenden Jahre rechnet man mit 3,7 Millionen. Nach der Normalisierung der Beziehungen mit den USA ist eine starke Zunahme des Flugverkehrs zu erwarten. Mehrere amerikanische Fluggesellschaften stehen in den Startlöchern. 

Gegenstand der noch laufenden Verhandlungen sind nicht nur die im Terminal 3 notwendigen Verbesserungen sondern auch eine Reorganisierung der Abfertigung von in- und ausländischen Fluggästen.

Ähnliche Allianzen kämen auch für andere kubanischen Flüghäfen in Frage, teilte das Ministerium mit. Für die Flughäfen Varadero, Santa Clara (einschließlich der Cays), Holguín und Cayo Coco soll demnächst der Auswahlprozesses möglicher Partner beginnen. 

Vizeminister Eduardo Rodríguez Dávila wies ausdrücklich darauf hin, dass sich durch die Allianz weder die Eigentumsverhältnisse noch die Regulierung des Flughafenbetriebs ändern werden. Das Staat in Vertretung des kubanischen Volkes behalte sich die absolute Kontrolle vor.