Neues aus Kuba
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Der Provinzial der kubanischen Jesuiten muss offenbar die Insel verlassen. Wie lokale Medien berichten, wurde das Visum für den Vorsteher der Ordensgemeinschaft nicht verlängert. Der Ordensobere hatte sich kritisch zur politischen Lage auf der Karibikinsel geäußert. Bild von Soyeon Lee auf Pixabay Der aus der Dominikanischen Republik stammende Pater David Pantaleon ist Vorsteher der kubanischen Jesuiten-Ordensgemeinschaft und Vorsitzender der Konferenz der Religionsgemeinschaften (CONCUR), die sich zuletzt ebenfalls kritisch zur Lage in Kuba äußerte. Weder die kubanischen Bischöfe noch die Jesuiten haben sich bislang zu den Meldungen geäußert. Zuletzt sorgte Papst Franziskus, der ebenfalls dem Jesuitenorden angehört, mit einer Stellungnahme zur Karibikinsel für Schlagzeilen. "Ich liebe das kubanische Volk sehr", sagte das Kirchenoberhaupt vor einigen Wochen im Interview des US-mexikanischen Medienunternehmens TelevisaUnivision. "Und ich gestehe auch, ich habe eine menschliche Verbindung zu Raul Castro." Kuba sei ein Symbol, habe eine große Geschichte, so Franziskus: Er fühle sich Kuba sehr nahe, "auch den kubanischen Bischöfen". Franziskus' Aussagen waren von der kubanischen Regierung ausdrücklich begrüßt und von der Opposition scharf kritisiert worden. Die CONCUR hatte fast zeitgleich die Freilassung der bei den Massenprotesten im Juli 2021 festgenommenen Demonstranten gefordert. Es seien immer "noch etwa 700 Personen im Gefängnis"; das bereite "weiterhin vielen Menschen Schmerzen und Qualen, insbesondere den Angehörigen der Inhaftierten", erklärte die Konferenz der Religionsgemeinschaften unter dem Vorsitz von Pantaleon. Auf Kuba waren am 11. Juli 2021 Tausende Menschen gegen staatliche Repression, für eine demokratische Öffnung des Ein-Parteien-Systems sowie gegen die Versorgungskrise auf die Straße gegangen, darunter auch zahlreiche Jugendliche und junge Erwachsende. Viele Journalisten, Künstler, Aktivisten und Intellektuelle wurden verhaftet. Die Nichtregierungsorganisation Prisoners Defenders berichtete zuletzt von mehr als 1.000 politischen Gefangenen auf der Karibikinsel, darunter auch Dutzende Jugendliche. Jesuiten sind die Mitglieder die größte männlichen Ordensgemeinschaft der katholischen Kirche, der Gesellschaft Jesu (Societas Jesu, Ordenskürzel SJ), die aus einem Freundeskreis um Ignatius von Loyola entstand und am 27. September 1540 päpstlich anerkannt wurde. Neben den Evangelischen Räten – Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam – verpflichten sich die Ordensangehörigen auch zu besonderem Gehorsam gegenüber dem Papst. Zudem legen sie ein Zusatzversprechen ab, nicht nach kirchlichen Ämtern zu streben. Jesuiten haben keine besondere Ordenskleidung und führen kein Klosterleben. Mitglieder des Ordens tragen hinter ihrem Nachnamen den Namenszusatz SJ. Quelle: Domradio (https://t1p.de/knrl4)
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Text: Leon Latozke
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