Neues aus Kuba
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Der Einsatz von zwei in Kuba hergestellten Medikamenten, die die Hyperentzündung bei schwerkranken COVID-19-Patienten reduzieren, soll nach Angaben der kubanischen Regierung für den Rückgang der Corona-Toten in Kuba verantwortlich sein.
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Labor im Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie (Bildquelle: Granma © Orfilio Peláez)
In den letzten zehn Tagen haben die kubanischen Behörden insgesamt nur 2 Patienten gemeldet, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind. Die Zahl der aktiven Fälle ist auf 177 gesunken. Ein Anzeichen dafür, dass Kuba das Gröbste des Ausbruches überstanden haben könnte.
Für den Rückgang der Todesfälle soll die seit April erfolgte Einnahme von zwei Medikamenten verantwortlich sein, die offenbar dazu beitragen, den "Zytokinsturm" zu beruhigen, eine gefährliche Überreaktion des Immunsystems, bei der dieses nicht nur das eindringende Virus angreift, sondern auch gesundes Gewebe.
Eines der Medikamente ist Itolizumab, ein monoklonaler Antikörper, der in Kuba und anderswo hergestellt wird. Das zweite Präparat ist nach kubanischen Angaben ein neuartiges, CIGB-258 genanntes Molekül, das das Zentrum für Gentechnik und Biotechnologie (CIGB) entdeckt und in klinischen Studien der Phase II auf rheumatoide Arthritis getestet hat.
"Etwa 80 Prozent der Patienten, die in einem kritischen Zustand enden, sterben. In Kuba werden durch den Einsatz dieser Medikamente 80 Prozent der Patienten, die in einem kritischen oder ernsten Zustand enden, gerettet", sagte Präsident Miguel Diaz-Canel am Donnerstag (21.) bei einem Treffen, das im staatlichen Fernsehen übertragen wurde. Experten geben zu bedenken, dass große plazebokontrollierte Studien erforderlich sind, um die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Medikamente zur Behandlung von COVID-19 zu beurteilen. Doch Kubas experimentelle Behandlungen haben dazu beigetragen, dass Kuba eine COVID-19-Sterblichkeitsrate von 4,2% aufweist, verglichen mit den regionalen und globalen Durchschnittswerten von 5,9% bzw. 6,6%, so die Gesundheitsbehörden. Die Sterblichkeitsraten hängen von vielen Faktoren ab, unter anderem von der Testrate, der Qualität der Gesundheitssysteme sowie dem Alter und dem zugrunde liegenden Gesundheitszustand der Bevölkerung. Die offizielle Daten deuten darauf hin, dass Kuba, das über eine universelle Gesundheitsversorgung und ein gut ausgestattetes Versorgungssystem verfügt, bei der Eindämmung der Pandemie gut abgeschnitten hat. In der vergangenen Woche wurden weniger als 20 Fälle pro Tag registriert, nach einem Höchststand von 50 bis 60 Fällen Mitte April. Insgesamt hat Kuba bei einer Bevölkerung von 11,2 Millionen 1.931 bestätigte Fälle und 81 Todesfälle gemeldet. Dies entspricht einer Infektionsrate von 17 pro 100.000 Einwohner. In Deutschland liegt diese Rate bei 217 pro 100.000 Einwohner. Rechtzeitiges Handeln half Kuba, das Virus auf der Insel einzudämmen. Nach der Schließung der Grenzen, Schulen und öffentlichen Verkehrsmittel im März drängte Kuba die Einwohner, zu Hause zu bleiben, machte das Tragen von Masken zur Pflicht und setzte eine effektive Kontaktverfolgung ein, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen.
Quellen: Granma (https://t1p.de/bnurq, https://t1p.de/icsdq), Escambray (https://t1p.de/0fc2f), Reuters (https://t1p.de/yizth)
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Text: Leon Latozke
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