Neues aus Kuba
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Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen Saharastaub und den verheerenden Algenblüten in der Karibik festgestellt.
Jedes Jahr steigen Saharastaubwolken vom afrikanischen Kontinent auf und gelangen über den Atlantik in die Karibik, den Südosten der USA, Mexiko und Mittelamerika. Sie entstehen durch Sand- und Staubstürme aus der Sahara und der Sahelzone und erreichen Höhen von drei bis sieben Kilometern
Diese Staubwolken sind nicht nur mit für den Menschen schädlichen 2,5 - 10 pm großen Partikeln belastet, sie und enthalten auch Mineralien, Viren, Bakterien und andere Verbindungen. Der Ferntransport dieser Schadstofffracht beeinträchtigt die Umwelt im Allgemeinen und insbesondere die Meeresökosysteme, weiß Eugenio Mojena López, Berater des Vorhersagezentrums des Kubanischen Meteorologischen Instituts (Instituto de Meteorología - INSMET). Sie begünstigen einen Rückgang von Korallenriffpopulationen, da die Staubwolken einen endemischen Pilz transportieren können, der sie befällt. Zudem unterstützt der Saharastaub die Ausbreitung der sog. "Roten Flut", wie giftige die Algenblüte, bestehend aus Tonnen von sogenannten Golftangen (Sargassum), genannt wird. Die Saharastaubwolken erscheinen im Karibischen Meer im Allgemeinen ab März, erreichen ihr Maximum im Juni und Juli und nehmen im September ab. In Kuba treten die Staubwolken am häufigsten zwischen Mai und August auf, wobei die Spitzenwerte im Juni und Juli liegen. Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahren haben einen Zusammenhang zwischen den Staubwolken aus der Sahara und der zunehmenden Häufigkeit von roten Flutwellen in der Karibik nachgewiesen, so Morena López. Der Eintrag von Phosphor, Eisen und anderen darin enthaltenen Nährstoffen düngt den atlantischen Meeresstreifen, der sich bis zum Bogen der Kleinen Antillen erstreckt, und dringt in die Gewässer der Karibik ein, was das Wachstum und die Vermehrung von Sargassum-Algen begünstigt, betont der Experte. "Seit 2011 erobert die Braunalge immer mehr Strände in Mexiko, Belize, Martinique, Jamaika, der Dominikanischen Republik, Barbados und sogar in Südflorida." erklärt der Wissenschaftler. Im vergangenen März waren die im so genannten Großen Sargasso-Gürtel des Atlantiks treibenden Mengen mit rund 13 Millionen Tonnen die größten, die im dritten Kalendermonat beobachtet wurden, und es wurde prognostiziert, dass die Ausbreitung im Jahr 2023 die größte sein könnte, die je verzeichnet wurde. Wochen später warnte das mexikanische Marineministerium, dass im Laufe dieses Jahres voraussichtlich mehr als 32 Millionen Tonnen Sargassum in das Land gelangen würden - eine noch nie dagewesene Zahl. Sargassum kann bei einen Überschuss an Stickstoff und Phosphor seine Biomasse in kurzer Zeit verdoppeln, wenn es weitere günstige Bedingungen für sein Wachstum findet. "Sobald sich große Mengen Makroalgen an der Küste ablagern, beginnen sie sich zu zersetzen, wobei sie große Mengen Sauerstoff verbrauchen und dabei giftige Gase wie Methan, Schwefelwasserstoff und Ammoniak sowie Schwermetalle, darunter Arsen und Kadmium, freisetzen. Diese Verbindungen sind sehr gefährlich für die menschliche Gesundheit, da ihr Einatmen neurologische und kardiovaskuläre Veränderungen, Atembeschwerden, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Schwindel und Hautausschläge hervorrufen kann. Auf hoher See dagegen spielt Sargassum eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung des ökologischen Gleichgewichts, da es als Zufluchtsort und Nahrungsquelle für die Meeresfauna dient. Morena Lopez weist daraufhin, dass neben den Staubwolken auch die durch die globale Erwärmung verursachten steigenden Meerestemperaturen, den durch das Abschmelzen der Gletscher verursachten Veränderungen der Meeresströmungsmuster und der Nährstoffüberschuss in den Ozeanen aus anderen Quellen (landwirtschaftliche Abwässer) zu den Algeblütenn bei tragen könnten. Demnach führen die Einleitungen und Verklappungen von Industrie und Landwirtschaft an den Mündungen der großen Flüsse Südamerikas, wie dem Amazonas und dem Orinoco, dazu, dass Makroalgen in Rekordgeschwindigkeit wachsen und sich explosionsartig vermehren, so dass der Große Sargasso-Gürtel des äquatorialen Atlantiks entsteht, ein neues Reservoir von Makroalgen, das viel größer ist als das ursprüngliche und zu einer Umweltbedrohung für den Tourismus an den karibischen Küsten wird. Hintergrund
Quelle: Radiosurco (https://t1p.de/df2c6)
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Text: Leon Latozke
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