Neues aus Kuba
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Serbien verlangt für Kubaner kein Visum, die Preise sind moderat und die Bevölkerung ist sehr gastfreundlich - Serbien ist für Migranten von der Insel ein ideales Ziel für die Auswanderung. Doch das könnte sich auf Druck der Europäischen Union bald ändern. Bild von David Peterson auf Pixabay Nur wenige Kubaner wissen, wo Serbien auf der Landkarte liegt. Noch weniger würden auf Belgrad als seine Hauptstadt tippen, noch würden sie von den Kriegen und Teilungen wissen, die ihm seine heutige Gestalt gegeben haben. Wenn sich Kubaner für Serbien interessieren, dann aus einem Grund: Es ist einer der wenigen Staaten, die für Bürger der Insel kein Visum verlangen, und aufgrund seiner Nähe zur Europäischen Union - und seines möglichen Beitritts - ist es ein ideales Ziel für die Auswanderung. "Ich habe von kubanischen Freunden, die in den vergangenen Jahren ausgewandert sind, von Serbien gehört", sagte Diana, eine junge Frau aus Havanna, die seit einem Jahr in Novi Sad, einer Stadt an der Donau, lebt, gegenüber 14ymedio. "Es war eine lange Reise und das Ticket war teuer, aber ich habe es geschafft. Die Regierungen Kubas und Serbiens stehen sich seit den Zeiten des ehemaligen Jugoslawiens nahe, so sehr, dass, wenn Diana ihren Nachbarn von ihrer Herkunft erzählt, mehr als einer von ihnen Fidel Castro erwähnt und von der Insel als altem "Bruderland" spricht. Technisch gesehen dürfen sich Kubaner 90 Tage lang auf serbischem Staatsgebiet aufhalten, ohne ein Visum beantragen zu müssen, obwohl in letzter Zeit ein Einladungsschreiben mit Angabe der Adresse, an der sie sich aufhalten werden, sowie eine Person, die am Flughafen für sie "bürgt", verlangt wird. Da die meisten nicht auf die Insel zurückkehren, fügte die kubanische Regierung die Anforderung hinzu, die wirtschaftliche Zahlungsfähigkeit nachzuweisen, sowie die Warnung, dass die Einwanderungsbehörden das Recht haben, Kubanern die Einreise ins Land zu verweigern, "wenn sie die Visumfreiheit missbrauchen". Trotz der Schwierigkeiten gibt es bereits eine Art kubanische Kolonie auf dem Balkan. "Die Lebenshaltungskosten sind viel niedriger als in den meisten europäischen Ländern", sagt Diana. "Es ist nicht schwer, einen Job zu finden und eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen. Viele junge Menschen aus Kuba arbeiten heute im Dienstleistungssektor, in Bars und Restaurants, in der Reinigung oder auf dem Bau. Sie können nur selten an Universitäten studieren, und für andere Berufe ist es unerlässlich, Serbisch zu sprechen. "Die Gesetze sind für Migranten recht flexibel", erklärt Diana. "Serbien hat viele syrische und nach dem Krieg auch ukrainische Flüchtlinge aufgenommen. Eine Reihe von Menschen kommen auch aus den USA, Australien und dem Vereinigten Königreich, weil sie die rechtliche und politische Flexibilität hier derjenigen in ihren Heimatländern vorziehen." Doch das konnte sich ändern. Denn viele bleiben nicht in Serbien sondern schlagen sich von dort aus in die Europäische Union durch, die jetzt Im Kampf gegen stark gestiegene Migration über den Balkan den Druck auf Serbien erhöht. "Serbien muss jetzt die Visa-Praxis ändern, nicht irgendwann, sondern jetzt", forderte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Freitag (14.) am Rande eines EU-Treffens in Luxemburg. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson kündigte an, in Gesprächen mit den Balkanstaaten noch stärker darauf zu dringen. Sollten sie sich nicht kooperativ zeigen, schloss die Schwedin nicht aus, ihnen die Visa-Freiheit für den Schengen-Raum zu entziehen. Quelle: 14yMedio (https://t1p.de/r79mm)
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Text: Leon Latozke
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