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Für den bekanntesten kubanischen Liedermacher der Nueva Trova ist Reggaeton die kulturelle Antwort auf die Ungleichheit und Ungerechtigkeiten in der kubanischen Gesellschaft. Zu lange wurden soziale Gruppen ausgegrenzt und vernachlässigt.
"Das Massenphänomen Reggaeton ist das Produkt zweier Faktoren", schrieb der kubanische Troubadour Silvio Rodríguez in einem Kommentar, der vor kurzem in seinem Blog "Segunda Cita" erschien. "Die wachsende Ausgrenzung, die allerorts (oder vielerorts) existiert, hervorgerufen durch den immer schneller werdenden demographischen Wandel, der viel schneller voranschreitet als die Maßnahmen zu seiner Verminderung - in Bezug auf Bildung und Lebensqualität", erklärt Rodríguez zum einem. "Zusammen mit der Demokratisierung, bedingt durch einige technologische Fortschritte, wurde zuvor zum Schweigen gebrachter Schichten ein Arsenal an Ressourcen an die Hand gegeben, mit denen diese sich mitteilen oder offenbaren (gemeint ist das sogenannte "digitale Zeitalter", in dem wir uns zweifellos befinden)", fügte er als weiteren Faktor hinzu. Der Musiker sieht im Reggaeton einen Ausdruck der Ungleichheit und Ungerechtigkeiten in der kubanischen Gesellschaft. "Bedauerlicherweise ist der Reggaeton die kulturelle Antwort auf die vielen Versäumnisse gegenüber einer großen und wachsenden sozialen Gruppe. Er ist das Ergebnis einer Häufung von Ungerechtigkeiten und Fehlern, verbunden mit der Einfachheit, mit der man heute auf Ressourcen zugreifen kann, um sich bemerkbar zu machen", fasst Rodríguez in dem Kommentar zusammen. Silvio Rodríguez ist einer der bekanntesten kubanischen Liedermacher der Musikrichtung Nueva Trova und ehemaliger Abgeordneter des kubanischen Parlaments. Seit Mai 2010 betreibt er seinen eigenes Blog mit dem Titel „Segunda Cita“. Ebenfalls 2010 startete er die fortdauernde Konzert-Serie „Conciertos en los barrios“, im Rahmen derer bekannte Musiker kostenlos in benachteiligten Wohngebieten auftreten – zunächst am Stadtrand von Havanna, später auch in anderen Städten Kubas. Rodríguez, der immer seine Unterstützung für die kubanische Revolution bekräftigte, hat in den letzten Jahren eine zunehmend kritische Haltung gegenüber einigen der Probleme der kubanischen Gesellschaft eingenommen, die er zweifellos gut kennengelernt hat bei den Konzerten in den Barrios. Vor kurzem erst hatte Pablo Milanés, weiterer zentraler Repräsentant der Nueva Trova und seit 2011 öffentlich mit Rodríguez zerstritten, erklärt, Reggaeton habe gar nichts mit Musik zu tun (http://t1p.de/tmhc).
Quelle: Segunda Cita (http://t1p.de/hs0d)
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Text: Leon Latozke
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