Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Eine spanische Non-Profit-Organisation wirft der kubanischen Regierung vor, die Corona-Zahlen zu schönen und Totenscheine falsch auszustellen. Demnach gebe es täglich "entsetzliche Szenen" im längst kollabierten Gesundheitssystem.
![]()
Symbolbild (Bildquelle: OCDH © Na)
Die "Kubanische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" (Observatorio Cubano de los Derechos Humanos - OCDH) warf am Dienstag (27.) der kubanischen Regierung vor, Informationen über Corana-Pandemie im Lande und den Zusammenbruch des Krankenhaussystems zurückzuhalten und Totenscheine falsch auszustellen.
Die OCDH, die 2010 in Madrid geründet wurde, ist nach eigenen Angaben gemeinnützig und besteht im Wesentlichen aus ehemaligen kubanischen Gefangenen, die im Rahmen des so genannten Schwarzen Frühlings in Kuba 2003 inhaftiert wurden, sowie aus Mitgliedern der Vereinigung Damas de Blanco und anderen kubanischen Menschenrechtsaktivisten in Kuba und im Exil. Die Kubanische Regierung wirft der OCDH vor, antikubanische Politik zu fördern und Gelder aus dem Ausland für einen Regimewechsel auf der Insel zu erhalten. In einer am Dienstag (27.) auf der OCDH-Website veröffentlichten Erklärung wird der kubanische Staat aufgefordert, "die gesamte internationale humanitäre Hilfe anzufordern und anzunehmen, und nicht nur selektiv, wie es bisher der Fall war". Das Problem sei ernst, heißt es weiter, die Weltgesundheitsorganisation und die Panamerikanische Gesundheitsorganisation müssten sofort handeln. Denach erhalte die Organisation von ihren Beobachtern auf der Insel täglich Berichte über "entsetzliche Szenen" der Coronavirus-Situation auf der Insel, was die offiziellen Daten über Todesfälle und positive Fälle in Frage stelle. "In einigen Provinzen sind die Krankenhäuser bereits kollabiert, die Zahl der Todesfälle könnte sich auf das Dreifache der offiziellen Zahlen belaufen, und das kubanische Gesundheitssystem ist einfach zusammengebrochen", behauptet Alejandro González Raga, Exekutivdirektor der OCDH. So herrsche im Provinzkrankenhaus in Ciego Avila ab 20 Uhr Personalmangel. Nur ein Arzt sei für drei COVID-19-Stationen zuständig und die Angehörigen der Gesundheitsberufe verfügten nicht über eine angemessene Schutzausrüstung. "Sie machen kein einfaches Abstrichbild, sie röntgen nicht, es gibt keine Spritzen, keine Antikoagulanzien, keine Antibiotika, es gibt keine Skrupel", sagte ein Arzt aus Ciego de Avila gegenüber dem OCDH. Ein andere OCDH-Quelle aus dem Medizinbereich äußerte den Verdacht, dass die Impfstoffe, die verabreicht werden, keine Wirkung haben, da Geimpfte weiterhin sterben. "Das Einzige, was sicher ist, ist, dass das nirgends in Statistiken auftaucht. Es ist Teil der Politik dieser Regierung, so zu tun, als gäbe es keinen Anlass zur Beunruhigung", so die Quelle. Andere Ärzte teilten der OCDH mit, dass sie nicht über die erforderlichen Voraussetzungen für die Behandlung ihrer Patienten verfügen, wie z. B. Sauerstoff. Alle Meldungen aus Kuba, die der OCDH angeblich vorliegen, berichten vom Mangel an medizinischem Personal in den Krankenhäusern, die schlechten Bedingungen im öffentlichen Gesundheitswesen und die Manipulation von Statistiken über positive und Todesfälle, erklärte González Raga. "Letzteres wird aus allen Regionen des Landes gemeldet. Die Regierung hat beschlossen, COVID-19 nicht als Todesursache in den offiziellen Sterbeurkunden für Hunderten von Menschen anzugeben. Stattdessen steht dort, dass sie an einer Lungenthromboembolie oder einer Lungenentzündung gestorben sind", so González Raga weiter. Demnach berichteten betroffene Beamte letzte Woche, dass in Santiago de Cuba hundert Leichen im Provinzkrankenhaus gestapelt werden mussten. "Sie mussten nach Lastwagen suchen, um sie zu den Friedhöfen zu bringen, es gab nicht einmal genügend Särge. In Santiago werden die Toten aus Kapazitätsgründen in Massengräbern auf den Friedhöfen von Siboney, El Cobre, Juan González und El Cristo beigesetzt. Keiner dieser Toten taucht in den offiziellen Statistiken auf", so die Quellen. Die kubanischen Behörden meldeten am Dienstag 7.903 Neuinfektionen und 75 Todesfälle. Nach den offiziellen Zahlen sind bisher 304.153 der insgesamt 349.055 bestätigten COVID-19-Fälle genesen und 2.492 im Zusammenhang mit der Virusinfektion gestorben. Die landesweite 7-Tage-Inzidenz liegt demnach bei 482.
Quellen: OCDH (https://t1p.de/wnry), El Nuevo Herald (https://t1p.de/w9xm)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
DossiersMediathekAnzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Dezember 2023
|
|
Anzeige (G3) |