"Solidarische Stromausfälle" - für Kubas Karikaturisten ein gefundenes Fressen

1/8/2022

Die Ankündigung von Stromabschaltungen in Havanna wurde von offizieller Seite als "Geste der Solidarität" der Hauptstadt mit den übrigen Provinzen bezeichnet. Mit dem Kommunikations-Fauxpas lieferte die staatliche Presse kubanischen Karikaturisten ein gefundenes Fressen.

Die Wortneuschöpfung "Solidaritäts-Stromausfälle" geht auf eine Meldung der Zeitung Tribuna de La Habana zurück. Darin wurde die Entscheidung verkündet, dass es in den Gemeinden der Hauptstadt tagsüber und alle drei Tage vierstündige Stromausfälle geben werde, als "Geste der Solidarität" mit den übrigen Provinzen Kubas.

Die Schlagzeile des Nachrichtenartikels war aufgrund des Spottes von Tausenden von Nutzern in den sozialen Netzwerken nur von kurzer Dauer - sie wurde nach wenigen Stunden geändert -, aber die Screenshots waren bereits erstellt. Der Kommunikations-Fauxpas der offiziellen Presse kursiert im Netz und sorgt für ebenso viele Debatten und Memes.

Der Begriff wurde jedoch nicht von Journalisten erfunden. "Solidarität und Empathie" waren genau die Worte, die der Gouverneur von Havanna und der Chef der Kommunistischen Partei benutzten, um "die Ursache" der kommenden Stromausfälle in der Hauptstadt zu erklären.

Bislang war Havanna von den lästigen Stromausfällen im Rest des Landes weitgehend verschont geblieben, die auf den schlechten Zustand des nationalen Stromnetzes und Ölmangel im Land zurückzuführen sind.

Weit davon entfernt, die Situation zu verbessern und eine Lösung für die Stromausfälle zu finden, scheinen sie sich nun zu normalisieren und Teil der Routine der einfachen Kubaner zu werden.

Es bleibt abzuwarten, ob die "Solidarität" Havannas wirklich eine Verbesserung der Situation in den anderen Provinzen ermöglicht., für Kubas Karikaturisten war Sie jedenfalls ein gefundenes Fressen.