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US-Diplomaten berichten seit 2016 von mysteriösen Erkrankungen, hinter denen Attacken anderer Mächte vermutet wurden. Berichten zufolge hat der Geheimdienst diese These nun verworfen.
Die US-Botschaft in Havanna (Bildquelle: The Guardian © Desmond Boylan/AP)
Die CIA ist zu dem Schluss gekommen, dass die meisten Fälle des mysteriösen "Havanna-Syndroms", von dem US-Bedienstete in aller Welt betroffen sind, wahrscheinlich nicht auf eine ausländische Macht zurückzuführen sind, wie die New York Times und NBC News berichteten.
Hunderte von Amerikanern, darunter Diplomaten und Beamte, haben weltweit über mysteriöse Symptome berichtet, darunter in Kuba, China, Russland und den USA. Zu den Symptomen gehören Übelkeit, Kopfschmerzen, Schwindel und Gedächtnisverlust. Eine erste Untersuchung der CIA zu den mysteriösen Symptomen, die als Havanna-Syndrom bekannt sind, hat ergeben, dass es unwahrscheinlich ist, dass es sich um das Ergebnis einer weltweiten Kampagne von Angriffen einer ausländischen Macht auf US-Diplomaten und Spione handelt. Zwei Dutzend Fälle, darunter einige der ursprünglich 2016 in Havanna Erkrankten, könnten jedoch nicht erklärt werden und würden weiter auf Beweise für einen möglichen Angriff untersucht, so ein hochrangiger CIA-Beamter, der die US-Presse informierte. "Wir sind zwar zu einigen wichtigen Zwischenergebnissen gekommen, aber wir sind noch nicht fertig", sagte der CIA-Direktor Williams Burns in einer Erklärung. "Wir werden die Mission fortsetzen, diese Vorfälle zu untersuchen und denjenigen, die es brauchen, Zugang zu erstklassiger Versorgung zu verschaffen." Seit dem ersten Auftreten der Krankheitssymptome, zu denen das Hören seltsamer Geräusche, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Übelkeit und Gedächtnisverlust gehören, wurden weltweit mehr als 1.000 Fälle untersucht. Zwischen Ende 2016 und Sommer 2017 hatten zahlreiche Mitarbeiter der US-Botschaft in Havanna nach ungewöhnlichen Geräuschen über Beschwerden wie Hörprobleme, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwächen geklagt. Die Vereinigten Staaten warfen Kuba nicht näher genannte Angriffe vor, die diese Symptome verursachen, reduzierte das Personal in ihrer Botschaft daraufhin auf ein Minimum, und US-Präsident Trump erklärte im Oktober 2017, dass er glaubte, dass Kuba für die Anschläge verantwortlich sei, lieferte aber keine Beweise für seine Behauptung. Die vorläufigen Ergebnisse der CIA-Untersuchung haben ergeben, dass die meisten Fälle wahrscheinlich auf eine bereits bestehende Krankheit, Umweltfaktoren oder Stress zurückzuführen sind, so der hohe Beamte. Das US-Verteidigungsministerium und ein unabhängiges Expertengremium führen ihre eigenen Untersuchungen durch, deren Berichte noch nicht veröffentlicht wurden. Die Erkenntnisse der CIA deuten darauf hin, dass nach den ersten Meldungen Hunderte von Mitarbeitern der US-Botschaft und des Geheimdienstes begannen, sich zu fragen, ob ihre Symptome damit zusammenhängen könnten. Die Regierungsbehörden forderten alle, die glaubten, sie könnten betroffen sein, auf, sich zu melden. Marc Polymeropoulos, ein ehemaliger hochrangiger CIA-Beamter, der seit einem Besuch in Moskau im Jahr 2017 unter schweren Symptomen leidet, sagte, die vorläufigen Ergebnisse hätten nichts geklärt. "Sie scheinen ein Problem gelöst zu haben, das sie mit ihrem Massenabruf von Daten geschaffen haben - aber die Kernfälle bleiben bestehen. Also sind wir wieder am Anfang?", fragte er auf Twitter. Eine Gruppe zur Unterstützung der Opfer des Havanna-Syndroms erklärte in einer Stellungnahme: "Dieser Bericht wurde weder behördenübergreifend genehmigt noch koordiniert und muss als die Einschätzung einer einzigen Behörde gelten." US-Außenminister Blinken sagte, dass die Ermittlungen fortgesetzt würden. "Wir werden weiterhin alles tun, was wir können, mit allen Ressourcen, die wir zur Verfügung haben, um zu verstehen, was passiert ist, warum, und wer verantwortlich sein könnte", sagte Blinken auf einer Pressekonferenz in Berlin. "Und wir werden nichts unversucht lassen."
Quelle: The Guardian (https://t1p.de/ty4sa)
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Text: Leon Latozke
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