USA prüfen die Schliessung ihrer Botschaft in Kuba

Nachdem im August erste Vorwürfe eines akustischen Angriffs auf die amerikanische Botschaft in Havanna laut wurden und bereits im Mai zwei kubanische Diplomaten aus den USA ausgewiesen wurden, erwägen die USA nun, ihre Botschaft in Havanna zu schließen.  

Nachdem mehrere Botschaftsmitarbeiter unter mysteriösen Umständen Hörschäden erlitten hatten, erwägen die USA die Schließung ihrer Botschaft in Havanna. "Wir prüfen es" sagte Außenminister Rex Tillerson am Sonntag (17.) dem Sender CBS. Das sei eine "sehr ernste Frage", so Tillerson weiter. Einige Botschaftsmitglieder seien in die USA zurück gebracht worden.  

In den USA wird vermurtet, dass die Gesundheitsschäden durch einen "akustischen Angriff" verursacht wurden. Gesundheitsschädliche Schallwellen, die für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar sind, könnten dafür verantwortlich sein,  hieß es in amerikanischen Medien.  

Anfang September hatte der Verband der Mitarbeiter des amerikanischen Außenamtes (AFSA) von dauerhaftem Hörverlust und leichten traumatischen Gehirnschäden bei den betroffenen Botschaftsangehörigen berichtet. Zudem seien Gleichgewichtsstörungen oder Kopfschmerzen diagnostiziert worden.  

Wie das amerikanische Außenministerium mitteilte, seien die ersten Fälle Ende 2016 bekannt geworden, bis zu 19 Personen waren betroffen. Einen ähnlichen Fall meldete Kanada bei einen seiner Diplomaten in Havanna.  

Als Reaktion auf die Vorfälle, wiesen die USA im Mai zwei kubanische Diplomaten aus. Die kubanische Regierung bestritt jegliches Vorgehen gegen ausländische Diplomaten.  

Während der Amtszeit Barack Obamas hatten die USA nach mehr als 50 Jahren wieder diplomatische Beziehungen zu Kuba aufgenommen. Obamas Nachfolger Trump kündigte an, die Reformen teilweise wieder rückgängig zu machen, die 2015 wieder in Betrieb genommene Botschaft aber geöffnet zu lassen.