Spaniens Ministerpräsident zu historischem Besuch in Kuba

Seit 32 Jahren hat kein spanischer Regierungschef Kuba besucht. Mit dem jetzigen Staatsbesuchs, der im Vorfeld in Spanien kritisiert wurde, sollen die diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Spanien und seiner ehemaligen Kolonie vertieft werden.  

​Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez ist auf Staatsbesuch in Kuba. In Havana wurde er  am Donerstag (22.) feierlich von Kubas Präsidenten Miguel Díaz-Canel in Empfang genommen. Danach legte er am Denkmal des kubanischen Nationalhelden José Marti einen Kranz nieder.  

Später unterzeichneten die beiden Staats- und Regierungschefs eine Vereinbarung über die Einleitung jährlicher Treffen auf hoher Ebene im Rahmen des politischen Dialogs zwischen Spanien und Kuba, die eine Reihe von Themen wie die Menschenrechte betreffen.  

Es ist der erste Besuch eines spanischen Regierungschefs auf Kuba seit 32 Jahren. Zuletzt hatte Ministerpräsident Felipe González 1986 den sozialistischen Karibikstaat besucht. Ziel von Sánchez' Besuch ist eine Vertiefung der diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Kuba.  

Spanien ist der drittgrößte Handelspartner Kubas und unterhält enge kulturelle Beziehungen zu seiner ehemaligen Kolonie.  

Die Beziehungen zwischen Kuba und der Europäischen Union haben sich seit der formellen Wiederaufnahme im Jahr 2016 nach zwei Jahrzehnten Eiszeit stetig verbessert.  

In Spanien war Sanchez' Besuch im sozialistischen Kuba auf Kritik gestoßen. Pabalo Cassado von der oppositionellen Volkspartei schrieb auf Twitter, Sanchez sei in Kuba, "um Diktatoren zu unterhalten, anstatt nach Freiheit und Demokratie zu rufen."  

Der spanische Ministerpräsident werde sich zu Gesprächen mit kubanischen Dissidenten treffen, darunter die Direktoren einer unabhängigen digitalen Zeitschrift und eines Think Tanks sowie Repräsentanten des noch jungen Privatsektors, so ein Vertreter der spanischen Regierung.
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Quelle: Reuters (http://t1p.de/kkxv)