Neues aus Kuba
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US-Botschaft in Havanna. Bild von Krokodyl, US Interest section Havana 4495, Zuschnitt KUBAKUNDE, CC BY-SA 3.0 In den vergangenen Jahren wurden US-Diplomaten und Spione offenbar Opfer mysteriöser Attacken, die von rasenden Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel begleitet wurden. Neue Erkenntnisse aus SPIEGEL-Recherchen deuten darauf hin, dass russische Geheimdienste damit zu tun haben - und dass das Havanna-Syndrom eigentlich Frankfurt-Syndrom heißen müsste. Seit Jahren wurden US-Diplomaten von rätselhaften Attacken heimgesucht, die mit unerklärlichen gesundheitlichen Beschwerden einhergehen. Die jüngsten Enthüllungen des SPIEGEL, zusammengetragen aus umfangreichen Recherchen, deuten darauf hin, dass russische Geheimdienste in diese mysteriösen Vorfälle verwickelt sein könnten. Diese mysteriösen Angriffe, bekannt als das Havanna-Syndrom oder "Anomalous Health Incidents", haben verschiedene Symptome wie laute Geräusche, Kopfschmerzen, Sehstörungen und Schwindel verursacht. Obwohl die genaue Ursache bisher unbekannt ist, gibt es eine brisante Theorie: Mikrowellenwaffen könnten verantwortlich sein. Die Recherchen des SPIEGEL, des russischen Investigativportals "The Insider" und des US-Fernsehmagazins "60 Minutes" legen nahe, dass Mitglieder der berüchtigten russischen Geheimdienst-Einheit 29155 in Verbindung mit diesen Angriffen stehen könnten. Das mysteriöse Havanna-Syndrom, benannt nach der kubanischen Hauptstadt wo es 2016 vermeintlich erstmals auftrat, hat eine Welle der Besorgnis und Spekulationen ausgelöst. Ursprünglich von US-amerikanischen und kanadischen Diplomaten sowie Geheimdienstmitarbeitern gemeldet, manifestiert sich das Syndrom durch merkwürdige Geräusche und Druckempfindungen, gefolgt von schwerwiegenden Symptomen wie Schwindel, Migräne, Hör- und kognitiven Problemen. Die ersten Fälle mit den mittlerweile bekannte Symptomen traten bereits 2014 auf, und zwar nicht in der kubanischen Hauptstadt, wie bisher öffentlich dargestellt, sondern im US-Konsulat in Frankfurt am Main, Deutschland, berichtet der SPIEGEL und fragt sich, ob das Havanna-Syndrom nicht eigentlich Frankfurt-Syndrom heißen müsste. Die anfänglichen Berichte über diese Vorfälle, die sich nicht nur in Havanna, sondern weltweit ereigneten, führten zu Spekulationen über die Verwendung gerichteter Energiewaffen durch ausländische Mächte, wobei Russland häufig als möglicher Täter genannt wurde. Obwohl der russische Militärgeheimdienst GRU anfangs im Verdacht stand, konnten die US-Geheimdienste keine überzeugenden Beweise für eine direkte Beteiligung Russlands finden. Doch die neuesten Enthüllungen deuten die auf eine mögliche Verwicklung einer russischen militärischen Geheimdiensteinheit namens 29155 hin. Die Recherchen zeigen, dass 2014 Mitglieder der Einheit 29155 möglicherweise in Frankfurt am Main tätig waren. Verdächtige Bewegungen vor dem US-Konsulat und direkte Kontakte zu russischen Agenten deuten auf eine mögliche Verbindung hin. Darüber hinaus reisten Mitglieder dieser Einheit auch in andere vom Havanna-Syndrom betroffene Regionen wie China und Georgien, was darauf hindeutet, dass sie an den Angriffen beteiligt sein könnten. Die Gruppe 29155 wird darüberhinaus mit dem Giftanschlag auf den ehemaligen russischen Agenten Sergej Skripal in Großbritannien sowie der Sabotage von Munitionslagern in Tschechien und Bulgarien in Verbindung gebracht. Besonders beunruhigend ist ein Vorfall während des NATO-Gipfels in Litauen, bei dem ein hochrangiger Pentagon-Beamter ärztliche Hilfe benötigte. Diese Ereignisse haben demnach dazu geführt, dass amerikanische Offiziere im Ausland "neutralisiert" wurden. Trotzdem zögern die US-Behörden weiterhin, Russland offiziell für diese Angriffe zur Verantwortung zu ziehen. Weitere Hinweise auf eine russische Verbindung zum Havanna-Syndrom liefern Vorfälle in den USA, die mit einem mutmaßlichen russischen Spion namens Vitalii Kovalev in Verbindung gebracht werden. Dieser wurde zwar wegen anderer Vergehen festgenommen, jedoch wurde hochsensible Ausrüstung bei ihm gefunden, die auf eine Verwicklung in Spionageaktivitäten hinweist. Journalisten von The Insider und Bellingcat haben ebenfalls zur Entschlüsselung dieser rätselhaften Vorfälle beigetragen, indem sie die Identität der russischen Agenten aufgedeckt haben, die möglicherweise involviert sind. Diese Entwicklungen werfen nicht nur ein Licht auf die mögliche Täterschaft Russlands, sondern werfen auch Fragen nach den Konsequenzen auf, sollte sich diese Vermutung bestätigen. Trotz der Behauptungen der US-Geheimdienste, dass das Havanna-Syndrom durch Umweltfaktoren, frühere Umstände oder Stress erklärt werden könnte, haben Ärzte festgestellt, dass die betroffenen Personen tatsächlich Hirnverletzungen erlitten haben, die nicht erklärt werden können. Und die CIA und andere US-Behörden zahlen Entschädigungen an die verletzten Offiziere in aller Welt, Das US-Verteidigungsministerium arbeitet weiterhin an der Untersuchung dieser "anomalen gesundheitlichen Vorfälle" und hat Protokolle zur Behandlung der Opfer entwickelt. Nachdem der Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses Zeugenaussagen der Opfer eingeholt hat, hat der Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses eine formelle Untersuchung eingeleitet, wie die Geheimdienste der USA mit der Havanna-Syndrom-Untersuchung umgegangen sind. Die Opfer dieser mysteriösen Angriffe werfen der Regierung eine Vertuschung vor. Die zahlreichen Vorfälle in verschiedenen Ländern legen nahe, dass es sich hierbei nicht um isolierte Ereignisse handelt, sondern um eine koordinierte Serie von Angriffen. Kubanische Diplomaten und Wissenschaftler bestreiten jede Beteiligung Kubas an diesen Vorfällen und deuten sie als psychosomatisch oder durch bereits bestehende Krankheiten verursacht an. Die Beweislage und die neuen Enthüllungen legen nahe, dass Russland, ein enger militärischer Partner Kubas, eine bedeutende Rolle bei diesen Angriffen spielt. Quelle: SPIEGEL (https://t1p.de/zxxq0)
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Text: Leon Latozke
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