Neues aus Kuba
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Wegen Gesetzesverstößen sollen in Havanna keine weiteren nichtstaatlichen Lokale genehmigt und bestehende Paladare schärfer kontrolliert werden. Der Stop bei den Restaurant-Lizenzen und ein Durchgreifen bei den Bestimmungen dürften auch für Touristen schlechte Nachrichten sein.
Die Behörden in Kubas Hauptstadt Havanna haben die Ausgabe neuer Lizenzen für privat geführte Restaurants vorerst gestoppt. Als Grund werden Rechtsverstöße der Betreiber der sogenannten Paladares genannt. "Wir wollen, dass sie erfolgreich sind, aber wir erlauben keine Disziplinlosigkeit", wird Isabel Hamze Ruiz, stellvertretende Verwaltungschefin von Havanna, in einer Online-Meldung der Parteizeitung "Granma" vom Donnerstag (20) zitiert.
Zahlreiche Paladarbetreiber wurden zuletzt zu Gesprächen bei den lokalen Behörden zitiert. Bei den Treffen wurden den Privatunternehmern eine Reihe von Gesetzesverstößen vorgeworfen. Viele private Restaurants hätte mehr als die maximal zulässigen 50 Sitzplätze und würden die Öffnungszeiten auch nach drei Uhr nachts ausdehnen. Weitere Vorwürfe waren Steuerhinterziehung, Duldung von Drogenhandel und Prostitution, sowie der Bezug von Waren auf dem Schwarzmarkt und Benutzung öffentlicher Parkplätze durch Restaurantbesucher. Außerdem ist die kubanische Regierung offenbar besorgt, dass der wirtschaftliche Erfolg vieler Paladarbesitzer zu sozialen Spannungen im sozialistischen Inselstaat führen könnte. Bis alle Gesetztesverstöße beseitigt sind sollen die Ausgabe neuer Lizenzen ausgesetzt und verschärfte Kontrollen durchgeführt werden, heißt es aus Regierungskreisen. Im Zuge der Legalisierung des privaten Kleingewerbes haben sich in den letzten Jahren privat geführte Gaststätte verbreitet. Landesweit soll es mehr als 1700 geben. Sie sind das sichtbarste Zeichen der zögerlichen wirtschaftlichen Liberalisierung in Kuba. Die nichtstaatlichen Bars und Restaurants in Havanna sind vor allem bei Touristen beliebt. Mit ihrem hochwertigen Angebotund einem besseren Preis-Leistungsverhältnis gegenüber staatlichen Betrieben sind die Paladares vor allem bei Touristen beliebt. Einige der Paladares sind mittlerweile über die Grenzen Kubas hinaus bekannt: Im "La Guarida" speisten schon Schauspielerin Natalie Portman, Sängerin Madonna und Reality-TV-Queen Kim Kardashian. US-Präsident Barack Obama war im März mit seiner Familie im "San Cristóbal" zu Gast. Aber auch die weniger bekannten Restaurants sind bereits heute durch den anhaltenden Tourismus-Boom hoffnungslos übefüllt. Während der Hochsaison müssen Plätze oft Tage im voraus reserviert werden. Eine rigoroses Durchgreifen bei der 50-Sitzplatz-Bestimmung dürfte vor allem für Touristen schlechte Nachrichten bedeuten.
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Text: Leon Latozke
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