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The Economist: "Kuba zählt den 20 Ländern der Welt mit den meisten Todesfällen durch COVID-19"5/8/2022
Die Kubaner waren lange Zeit stolz auf ihr Gesundheitssystem. Doch das ist längst nicht mehr das, was es einmal war behauptet die britische Zeitung The Economist und berechnet für Kuba sehr viel mehr COVID-19-Todesfälle als offiziell gemeldet.
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Krankenhaus in Kuba (Archivbild) (Bildquelle: Cibercuba © Cibercuba)
Die angesehene britische Wochenzeitschrift The Economist reihte Kuba unter die 20 Länder der Welt mit der höchsten Zahl von Todesfällen infolge von COVID-19 im Vergleich zur Größe der Insel und behauptet, dass die tatsächliche Zahl der Todesfälle laut dem "The Economist's excess mortality tracker" erheblich von den offiziellen Zahlen der Regierung abweichen könnte.
"Offiziell hatte COVID bis August 2022 8.529 der 11 Millionen Einwohner Kubas getötet. Unser Modell schätzt jedoch, dass die tatsächliche Zahl viel höher sein könnte. Die Übersterblichkeit, d. h. die Differenz zwischen der Zahl der in einem bestimmten Zeitraum verstorbenen Menschen, unabhängig von der Ursache, und der Zahl der normalerweise zu erwartenden Todesfälle, deutet darauf hin, dass bis zu 62 000 Kubaner an den Folgen der Pandemie gestorben sein könnten", schreibt die britische Wochenzeitung in einem am Mittwoch (3.) veröffentlichten Artikel. Demnach beträgt der Unterschied zwischen den offiziellen gemeldeten 8529 Toten im Zusammenhang mit der Virusinfektion und den von den Briten errechneten Zahlen 600 % und ist auf unzureichende Tests und die Inkompetenz staatlicher Beamter zurückzuführen, die die Auswirkungen des Coronavirus auf der Insel unterschätzt haben. "Die geschätzte Zahl der überzähligen Todesfälle pro 100.000 Menschen in Kuba liegt bei 550. Mit dieser revidierten Zahl an Todesfällen würde das Land zu den 20 schlimmsten Ländern der Welt gehören. Damit wäre Kuba auch ein Ausreißer in der Region: Der Durchschnitt in Nord- und Südamerika liegt bei 368", schreibt das Blatt und fügte hinzu, dass die Gesundheitskrise dem Ansehen des kubanischen Gesundheitssystems auf internationaler Ebene geschadet habe. The Economist analysierte auch die möglichen Ursachen für die Heftigkeit, mit der die Pandemie die Insel traf. Er stellte fest, dass die Überalterung der Bevölkerung, Haushaltskürzungen und Engpässe bei der Versorgung mit lebenswichtigen Gütern "schon vor der Pandemie ihren Tribut forderten", so dass die Gesundheitseinrichtungen bereits gefährdet waren, als COVID-19 auf der Weltbühne auftauchte. "Nach dem Ausbruch der Krankheit waren die Krankenhäuser schnell überfordert; Sauerstoff, persönliche Schutzausrüstung und Medikamente waren Mangelware. Und obwohl viele Kubaner inzwischen geimpft sind, war das Land langsam. Die Todesfälle erreichten ihren Höhepunkt im August 2021, während der Delta-Welle. In diesem Monat hatten nur etwa 35 % der Kubaner eine vollständige COVID-Impfung erhalten, verglichen mit 64 % der Briten und 54 % der Amerikaner", so die Londoner Wochenzeitung.
Die Gesundheitskrise habe der Welt gezeigt, was die kubanische Bevölkerung seit Jahren weiß und erleidet, nämlich dass "das Gesundheitssystem des Landes nicht mehr das ist, was es einmal war" und dass die Behörden alles tun, um diese Realität zu verbergen, schreibt das Blatt weiter
The Economist weist darauf hin, dass in Kuba oberflächlich betrachtet alles gut zu laufen scheint, da die Regierung nur über vermeintliche Erfolge berichtet, wie z. B. über die medizinischen Brigaden, die sie in andere von der Pandemie betroffene Länder entsandt hat, und über die Wirksamkeit der Impfstoffe, obwohl keiner von ihnen von der Weltgesundheitsorganisation zugelassen worden ist. "Beeindruckende 89 % der kubanischen Bevölkerung sind inzwischen vollständig mit den einheimischen Vakzinen geimpft, die nach drei Dosen eine Wirksamkeit von bis zu 92,4 % aufweisen", schreibt die britische Zeitschrift und weist darauf hinweist, dass die winzige kommunistisch regierte Insel zwischen 2000 und 2020 mehr für sein Gesundheitssystem ausgeben hat als die meisten anderen Länder Lateinamerikas und der Karibik. Die Zeitschrift weist auch darauf hin, dass die Lebenserwartung im Land höher ist als in den Vereinigten Staaten und dass es hochqualifizierte Krankenschwestern und Ärzte gibt.
Quelle: The Econimist (https://t1p.de/ulf4m)
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Text: Leon Latozke
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