
Am Samstagnachmittag (24., lokale Ortszeit) bildete sich 1200 Kilometer östlich von Barbados Tropensturm Dorian. Die Meteorologen gehen davon aus, dass der Sturm an Stärke zunehmen wird und er sich zu einem Hurrikan weiterentwickelt hat, wenn er Anfang der Woche die Karibik erreicht.
Dorian ist der vierte benannte Tropensturm der atlantischen Hurrikansaison - Stürme, die anhaltende Windgeschwindigkeiten von mehr als 61 km/h erzeugen, werden nach einer zu Beginn der Hurrikansaison festgelegten Namensliste benannt - und der erste Sturm in diesem Jahr, der sich in der "Hauptentwicklungsregion" bildet, dem Teil des Atlantiks, in dem die Stürme entstehen, wenn sich die Hurrikansaison ihren klimatologischen Höhepunkt im September und Oktober nähert.
Wie das National Hurricane Center in Florida, USA berichtete, wies Dorian am Samstagabend Windgeschwindigkeiten von maximal 65 km/h auf und bewegte sich mit 22 km/h nach Westen. Die Agentur geht aber davon aus, dass Dorian in der nächsten Woche langsam an Stärke gewinnt, während er sich weiter nach Westen und Nordwesten in Richtung Karibik bewegt.
Wenn Dorian voraussichtlich am Diensttag auf den nördlichen Teil der kleinen Antillen, die Inseln unter dem Wind, trifft könnte er bereits Hurrikanstärke erreicht haben, bevor er am Mittwoch und Donnerstag mit Puerto Rico und der Dominikanischen Republik zusammentrifft.
Bisher gaben die Behörden noch keine Sturmwarnungen heraus. Für die kleinen Antillen könnte dies im Laufe des Sonntags nötig werden.
Für die aktuelle Hurrikansaison, die am 30. November endet, prognostizierten Experten der Colorado State University (CSU) etwa 14 benannte Stürme, zwei mehr als im Jahresdurchschnitt. Von diesen könnten sich sechs zu Hurrikanen weiterentwickeln und nur zwei würden die Kategorie 3 auf der Saffir-Simpson-Skala erreichen.
Die zweite Augusthälfte ist mit der ersten Septemberhälfte den Höhepunkt der Hurrikansaison und das Stadium maximaler Tropensturmaktivität in der Karibik. Insbesondere für Kuba ist der August nach September und Oktober der drittgefährlichste Monat in der Hurikansaison.
Im Jahr 2018 entwickelten sich 15 Stürme im Atlantikbecken. Acht davon wurden zu Hurrikanen und zwei zu starken Hurrikanen. Darunter Hurrikan Michael, der im Oktober 2018 mit einer Stärke von knapp 5 auf Florida traf.
2017 hat der Kategorie-5-Hurrikan "Irma" in der Karibik eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Auch Kuba war betroffen, kam aber, da die Route des Sturms die Insel nur an der Nordküste streifte und nicht tief ins Landesinneren vordrang, relativ glimpflich davon.