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Im Kampf um die Gunst der exilkubanischen Wählerschaft in Bundesstaat Florida rühmt sich US-Präsident Trump, den ehrenvollen "Bay of Pigs Award" erhalten zu haben - einen Preis, den es nicht gibt.
Im Präsidentschaftswahllkampf versucht Donald Trump Berichte über die Schwierigkeiten seines Rivalen Joe Biden mit den lateinamerikanischen Wählern auszunutzen und rühmte sich am Sonntag (13.), von kubanischen Amerikanern im Swing State Bundesstaat "den hoch geehrten Bay of Pigs Award" erhalten zu haben - einen Preis den es gar nicht gibt. Bei der Invasion in der Schweinebucht im April 1961 versuchte eine vom CIA geförderte Truppe Exilkubaner, Fidel Castro und die kubanische Revolutionsregierung zu stürzen. Die gescheiterte Invasion war nicht nur ein militärisches, sondern vor allem ein politisches Debakel für die Vereinigten Staaten und belastet seitdem die amerikanisch-kubanischen Beziehungen, selbst nachdem Barack Obama versucht hatte, die Nationen einander näher zu bringen. Trump, dessen Unternehmen angeblich 1998 das Handelsembargo gegen Kuba gebrochen hat, bemühte sich während seiner Präsidentschaft, Obamas Politik weitestgehend rückgängig zu machen. In seinem Tweet am Sonntag hat sich Trump vielleicht an frühere Besuche in einem Haus in Little Havanna, in Miami, erinnert, in dem ein Museum und eine Bibliothek der Schweinebucht untergebracht sind und in dem sich Überlebende der Brigade 2506, der Einheit, die die Invasion durchgeführt hat, versammeln, um zu reden und sich zu erinnern. Trump war 1999 dort im Rahmen seiner Präsidentschaftskandidatur zu Besuch und erhielt Geschenke, wenn nicht sogar Auszeichnungen: eine Brigadenadel und, wie Associated Press berichtete, "eine Plakette der Schulterklappe, die während der Invasion getragen wurde". Trump besuchte das Museum im Oktober 2016 erneut und erhielt "ein handbemaltes Schild der Brigade 2506", das sein Wahlkampfteam am Sonntag in Bezug auf die fragliche Preisverleihung nannte. Trump konnte auf die Unterstützung der Bay of Pigs Veterans Association zählen, von der er sagte: "Sie kämpften für die Werte der Freiheit und der Unabhängigkeit, die uns alle verbinden. Dieselben Werte, die bei unserer Wahl auf dem Spiel stehen". Anschließend schlug er Hillary Clinton in Florida und im Rennen um das Weiße Haus. Vor der Unterstützung durch die einflussreiche rechte Veteranengruppe lag er in Florida 3,3% hinter Clinton zurück. Der amtierende US-Präsident hat die gut dokumentierte Angewohnheit, zu behaupten, er habe Preise und Ehrungen erhalten, die es nicht gibt oder die ihm nie verliehen wurden. Berühmterweise hat der Präsident in seinen Golfclubs ein gefälschtes Titelbild des Time Magazine aufgehängt. Ein ehemaliger republikanischer Kongressabgeordneter sagte kürzlich gegenüber CNN, Trump habe möglicherweise ein Abendessen im Jahr 2013, bei dem er sprach und verschiedene Erinnerungsstücke erhielt, mit der Verleihung einer offiziellen Auszeichnung verwechselt. Auf einem Irrtum beruht übrigens auch der amerikanische Name der Invasions-Bucht, der dann ins deutsche übernommen wurde: Bahía de Cochinos, wie die Bucht in Kuba heißt, leitet sich nicht von Schweinen (span. cochinos), sondern von karibischen Drückerfischen ab, die auf der Insel ebenfalls cochinos genannt werden.
Quelle: The Guardian (https://t1p.de/5qwu)
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Text: Leon Latozke
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