Neues aus Kuba
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In einer Festrede zu einer Veranstaltung in Rize kritisierte der Präsident des türkischen Parlaments Ismail Kahraman am Sonntag (29.) die türkische Jugend, die Che-Abbildungen auf T-Shirts und Taschen trägt:
"Che war eine mörderische Person, der selbst Massaker durchführte und mit 39 Jahren getötet wurde. [Er war] ein Guerillakämpfer. Ein Bandit, der in Bolivien, Kuba und Südamerika aktiv war, kann nicht auf den Taschen, auf der Brust von Gymnasiasten abgebildet sein“, sagte Kahraman in einer Rede am Sonntag. "Das sollte es nicht geben. Er hat keine Beziehungen zu mir. Er ist nicht meine Wurzeln. Er ist nicht meine Geschichte." fügte er hinzu. Die kubanische Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara reagierte heftig: „Die ausgesprochenen Wörter spiegeln nicht die Bruderschaft, Solidarität und den Geist des Respekts zwischen den Parlamenten und Völkern Kubas und der Türkei wieder." erklärte der Sprecher der Botschaft. "Che Guevara ist ein Teil des politischen, historischen und kulturellen Erbes Kubas, Lateinamerikas und der ganzen Welt“, hieß es weiter gegenüber der türkischen Zeitung „Cumhuriyet“. Kubas Botschafter Alberto Gonzales Casals äußerte sich in einem Gespräch mit der Zeitung „Hürriyet“ weitaus deutlicher über die respektlosen Worte des türkischen Politikers: "Selbst Kubas größte Feinde haben so einen Ausdruck nicht benutzt. Daher sind wir sehr verwundert. Wir erwarten nicht, dieselbe Meinung zu teilen. Aber wir erwarten, dass unsere Symbole respektiert werden. […] Viele türkische Bürger haben uns angerufen, um ihre Unterstützung für uns auszudrücken. Wenn Sie über Che Guevara sagen, er sei eine mörderische Persönlichkeit gewesen, der Massaker durchführte, verweisen Sie auf seinen Kampf für die Kubanische Revolution. Und das bedeutet, respektlos zu sein. Wenn Sie Che Guevara als 'Mörder' bezeichnen, bezeichnen Sie auch meinen Staatspräsidenten so", sagte der kubanische Botschafter. Auch die türkische Internet-Community zeigte sich empört über die herabsetzenden Äußerungen des AKP-Politikers. Viele türkische Social-Media-Benutzer teilen zum Trotz Che-Guevara-Bilder. Der Argentinier Che Guevara kämpfte zusammen mit Fidel Castro und seinem jüngeren Bruder und jetzigen kubanischen Staatschef Raúl Castro im Widerstand gegen den damaligen kubanischen Diktator Fulgencio Batista, der zur Jahreswende 1958/1959 in den Sieg der Kubanische Revolution mündete und den Diktator aus dem Land trieb. In der revolutionären kubanischen Regierung war Che zunächst Industrieminister, beteiligte sich später in Afrika und Lateinamerika am Aufbau sozialistischer Guerillabewegungen. 1967 wurde er von bolivianischen Soldaten gefangengenommen und ermordet. Che gilt weltweit als Symbol gegen Unterdrückung. In Kuba hat er den Status eines nationalen Helden.
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Text: Leon Latozke
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