Neues aus Kuba
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Eine kubanische Website mit kritischen Reportagen, aktuellen Analysen und Berichten ist immer noch etwas besonderes. Vor allem wenn es sie schon über ein Jahr gibt, wie 14ymedio, im Mai 2014 von Yoáni Sanchez gestartet. Mit ihrem Mann Reinaldo Escobar als Redaktionsleiter. "Wir dachten, dass es schwieriger werden würde" sagt Escobar im Rückblick, was nicht heißen soll, das es einfach gewesen wäre. Eine kubanische Website mit kritischen Reportagen, aktuellen Analysen und Berichten ist immer noch etwas besonderes. Vor allem wenn es sie schon über ein Jahr gibt, wie 14ymedio, im Mai 2014 von Yoáni Sanchez gestartet. Mit ihrem Mann Reinaldo Escobar als Redaktionsleiter. "Wir dachten, dass es schwieriger werden würde" sagt Escobar im Rückblick, was nicht heißen soll, das es einfach gewesen wäre. Escobar erzählt, dass die Staatssicherheit Mitstreiter bedroht habe, manche seien dann abgesprungen. Heute arbeiten knapp ein Dutzend Personen regelmässig für die Online-Zeitung. Hautproblem von 14ymedio ist, dass die Seite in Kuba blockiert ist und nur indirekt über VPN-Tunnel oder Proxy aufgerufen werden kann. Und wegen des teuren Internetzugangs erhalten Kollegen im Ausland Artikel zur Veröffentlichung per Handy-E-Mail und stellen sie dann online. Gegner von 14medio sehen diese Verbindungen ins Ausland als Beleg dafür, dass hinter 14medio die CIA stehe. "Wir hängen weder von irgendeiner Regierung noch von Geldern einer anderen ausländischen Organisation ab" erklärt Escobar. Spanische Geschäftsleute hätten in das Projekt, an das sie glauben, investiert. In der Rangliste der Pressfreiheit von Reporter ohne Grenzen steht Kuba auf Platz 169 von 180 Ländern. Mittlerweile berichte zwar auch die offizielle Presse etwas kritischer, aber die Legitimation der Castro-Brüder als Machthabende und die Existentsfähigkeit des Systems sind immer noch tabu, sagt Escobar. "Diese Feld haben wir ganz für uns". Die Akkredition zu offiziellen Pressekonferenzen ist 14ymedio verwehrt. "Aber wir können Leute aus der Opposition interviewen oder aus der Zivilgesellschaft" entgegnet Escobar. So schreibt 14medio zwar auch über Weltpolitik, richtet sich aber hauptsächlich an Kubaner mit Lokalberichten von Unfällen, kaputte Spielplätzen oder die Lebensmittelversorgung an. Nur wieviele der 15000 täglichen Lesern leben tatsächlich auf der Insel? Da kubanische IPs geblockt sind, lässt sich das nicht beantworten. Genauso wenig wie die Frage, ob nach einer Verbesserung des Internetzugangs, auf die sich Kuba und die USA geeinigt haben, 14ymedio frei zugänglich sein wird. taz
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Text: Leon Latozke
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