Unterstützt Kuba die Unabhängigkeit Kataloniens?

Die Oberhäupter mehrerer lateinamerikanischer Länder haben sich in der vergangenen Woche gegen die Unabhängigkeit Kataloniens ausgesprochen. Wie ist die Haltung Kubas?  

Die Regierungen mehrere lateinamerikanischer Länder haben sich in der vergangenen Woche gegen die Unabhängigkeit Kataloniens ausgesprochen. Nicht so Kuba, obwohl der Besuch des spanischen Königs auf der Insel bevorsteht.  

Dies Verwundert umso mehr, da die Dominikanische Republik, die mit Kuba um die spanischen Investitionen in der Karibik konkurriert, vor kurzem erst eine entsprechende Haltung kundgetan hat. Die Dominikanische Republik, unterstütze die Bemühungen der spanischen Behörden, dafür zu sorgen, dass die Verfassung im Fall Kataloniens aufrechterhalten wird, sagte der dominikanische Außenminister Miguel Vargas am Mittwoch (18.).   

Katalanen hatten an der Kolonialisierung Amerikas maßgeblichen Anteil und wurden oft als Abenteurer bezeichnet. In Kuba gab man ihnen den Namen yanquis de Espana, judíos espanoles oder isrealitas de la christianidad. Häufig waren sie Inhaber von Geschäften und Handelsunternehmen, so dass auf Kuba das Wort tendero (Geschäftsinhaber) ein Synonym für el catalan de la esquina war. Nach dem Sieg der Revolution wanderten katalanischstämmige Kubaner aus, häufig in die Vereinigten Staaten, wo einige wie Bacardi oder der Fanjul wieder zu Reichtum kamen.  

Die Katalanen, die blieben, nahmen im Kuba nach der Revolution oft wichtige politische Ämter ein. Nach dem Wahlregister für im Ausland lebende Spanier (censo electoral de los residentes ausentes - CERA) leben derzeit 2375 Katalanen auf der Insel. Über ihre Haltung zur Unabhängigkeit des Lands ihrer Vorfahren kann nur spekuliert werden. Naheliegend ist, dass sie als tragende Säulen des Systems, wie der kürzlich verstorbene verstorbene Antonio Demetrio Moltó Martorell, Vorsitzender des Kubanischen Journalistenverbandes, für ein unabhängiges Katalonien sind.