Neues aus Kuba
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(Bildquelle: Sierra Maestra © Na)
Entdeckung im Meer: Unbekannter Unterwasserfriedhof enthüllt neue Dimension der Geschichte von Santiago de Cuba. Ein CUBASUB-Team stieß auf Amphoren und Relikte der spanischen Kolonialzeit vor der Festung Morro San Pedro de la Roca.
Ein archäologischer Fund enthüllt einen bislang unbekannten Unterwasserfriedhof in den Gewässern vor der Festungsanlage Morro San Pedro de la Roca in Santiago de Cuba. Unter der Leitung von Dr. C. Jesús Vicente González Díaz hat ein Team des Regionalen Zentrums für die Verwaltung und den Umgang mit Unterwasser-Natur- und Kulturerbe (Centro Regional de Gestión y Manejo del Patrimonio Natural y Cultural Subacuático - CUBASUB) diese bedeutende Entdeckung gemacht.
Der Fundort, in einer Tiefe von etwa 10 Metern im östlichen Teil dere Bucht von Santiago de Cuba, ist ein ungewöhnlicher Friedhof mit Dutzenden von Amphoren, die die Asche der Verstorbenen beherbergen, sowie Überbleibseln aus der spanischen Kolonialzeit, darunter Kanonen, Kisten mit Kugeln und anderen Kriegsgeräten. Ursprünglich waren die Forscher des CUBASUB-Teams nicht auf der Suche nach einem Friedhof oder militärischen Überresten. Ihre Untersuchung konzentrierte sich auf das Unterwasserkommunikationskabel, das einst als "das englische Kabel" bekannt war und einen wichtigen Teil der Stadtgeschichte von Santiago de Cuba darstellte. Das von der britischen Gesellschaft "The Cuba Submarine Telegraph Company LTD" verwaltete Kabel war Ende des 19. Jahrhunderts das modernste Kommunikationsmittel und kam in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts auf die Karibikinsel als ein Kabel von Batabanó nach Cienfuegos und von dort nach Manzanillo verlegt wurde; ein weiteres wurde von Perla del Sur nach Santiago de Cuba und von dort nach Haiti und Jamaika und in andere Länder der Welt verlegt. Während des spanisch-kubanisch-amerikanischen Krieges von 1898 kappte die US-Marine das Kabel; später wurde es wieder in Betrieb genommen und blieb, wenn auch mit veralteter Ausrüstung, bis 1975 in Betrieb. Bei ihren Untersuchungen zum "englischen Kabel" stießen die kubanischen Forscher jetzt zufällig auf diese bemerkenswerte Entdeckung. Die Geschichte des Ortes enthüllt, dass er einst als Anlegeplatz diente, um Nachschub für die Garnison des Morro zu liefern und darüberhinaus eine Plattform für die Meditation und Abschiedsrituale darstellte, wo Angehörige über viele Jahre hinweg die Asche ihrer Toten der See übergeben haben. Das Kommunikationskabel, das einst die Stadt im Osten Kubas mit der Welt verband, und der versunkene Friedhof sind Teile einer Geschichte, die nicht nur die Vergangenheit von Santiago de Cuba, sondern auch die menschliche Spiritualität und die Vielfalt von Bestattungsritualen aufzeigt. Für Dr. González bereichert die Entdeckung des Unterwasserfriedhofs das Weltkulturerbe des Castillo del Morro San Pedro de la Roca um eine bisher unbekannte Dimension. Es zeigt einen Ort von historischer Bedeutung, der nicht nur als Verteidigungsanlage, sondern auch als Ruhestätte für die Toten eine entscheidende Rolle spielte.
Quelle: Sierra Maestra (https://t1p.de/hhduq)
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Text: Leon Latozke
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