Neues aus Kuba
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Kuba wird den US-Dollar in ausgewählten Geschäften wieder als Zahlungsmittel zulassen, um der Verwendung der Währung auf dem Schwarzmarkt zu begegnen.
Ab Ende des Monats werde es in 77 Geschäften im ganzen Land möglich sein, Haushaltsgeräte und andere Waren gegen Dollar zu verkaufen, sagte Kubas Vizepräsident Salvador Valdes Mesa am Dienstag (15.), in der landesweit im kubanischen Fernsehen übertragenen Sendung "Mesa redonda", an der verschiedene Minister teilnahmen. "Das Land braucht Fremdwährungen, um unser eigenes Wirtschafts- und Sozialwachstum zu finanzieren", erklärte Wirtschafts- und Planungsminister Alejandro Gil. Kubaner, die in den speziellen Geschäften einkaufen wollen, zahlen den Dollarbetrag nicht in bar, sondern über die Kreditkarte eines Kontos, das mit handelbaren Währungen wie Dollar oder Euro eröffnet wurde. Dieses Konto könne durch Geldsendungen aus dem Ausland oder durch Einzahlung von auf der Straße in handelbare Währungen getauschte kubanische Pesos aufgefüllt werden. "Wir hoffen, das Angebot der gefragtesten Haushaltsgeräte zu erweitern: Elektro-Motorräder, Flachbildfernseher, Klimaanlagen und Autoersatzteile", so Valdes Mesa weiter. Auf Kuba gibt es derzeit zwei Währungen, den Peso Cubano (CUP) und den Peso Convertible (CUC), der 24 CUP entspricht. Wegen der großen wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Sonderperiode wurde der US-Dollar erstmals ab 1993 offizielles Zahlungsmittel neben dem Peso. Seit dem 8. November 2004 ist der US-Dollar durch den Peso Convertible ersetzt. Der Besitz des Dollars und anderer handelbarer Währungen ist legal, bisher wurde ausländische Währungen auf Kuba aber nicht als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt. Der Peso Convertible entspricht zwar dem Dollar, aber importierte Geräte und andere Waren haben, wenn verfügbar, enorme Aufschläge. Die Knappheit in kubanischen Geschäften und die hohen Preise haben dazu geführt, dass Kubaner als sogenannte "Mulas" ins Ausland reisen, beispielsweise nach Haiti, Mexiko, Panama und Russland, wo sie für Hunderte von Millionen Dollar Waren kaufen, die sie dann auf Kuba von Tür zu Tür zu weiterverkaufen. Einige Experten glauben, dass der kubanische "Mulia-Schwarzmarkt einen Wert von etwa 2 Milliarden Dollar pro Jahr hat. Der kubanische Wirtschafts- und Planungsminister sagte, dass Kubaner weiterhin im Ausland reisen und einkaufen könnten, aber jetzt würden sie mit der Konkurrenz durch den Staat konfrontiert. Kubas Wirtschaft befindet sich aufgrund der wirtschaftlichen Instabilität des Verbündeten Venezuela und der Verschärfung des jahrzehntealten US-Handelsembargos unter Präsident Donald Trump in einer Krise. Allein der Mangel an Treibstoff und die Einschränkungen der finanziellen Transaktionen in US-Dollar haben schwerwiegende Folgen für die Wirtschaft und das Leben der Kubaner insgesamt. Auch der Tourismus hat Einbußen erlitten. Viele ausländische Firmen fürchten aus Angst vor Vergeltungsmaßnahmen der USA, Geschäfte mit Kuba zu machen.
Quelle: NASDAQ (https://t1p.de/o64f)
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Text: Leon Latozke
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