Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Die Trump-Administration entzieht Marriotts die Lizenz zum Hotelbetrieb im Kuba. Damit verschwindet das einzige von einem US-amerikanischen Unternehmen geleitete Hotel auf der Insel - und ein Symbol der Annäherungspolitik Obamas.
Hotel Four Points by Sheraton in Havanna (Bildquelle: Sheraton © Julio A.Alvite Piedra)
Ein weiteres Symbol der Annäherungsspolitik mit Kuba aus der Obama-Ära wird bald verschwunden sein, nachdem die Trump-Administration Marriott International mitgeteilt hat, dass ihre Lizenz für den Betrieb des Sheraton Four Points-Hotels in Havanna nicht erneuert wird.
Das Hotel, das 2016 unter der Sheraton-Marke wiedereröffnet wurde, war das einzige Hotel in Kuba, das von einem amerikanischen Unternehmen geführt wurde. Eine Unternehmenssprecherin sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, das US-Finanzministerium habe dem Unternehmen befohlen, den Betrieb des Four Points Sheraton in Havanna bis zum 31. August einzustellen. Es werde auch nicht erlaubt sein, andere Hotels zu eröffnen, deren Betrieb es vorbereitet habe. Ein Sprecher des US-Finanzministeriums erklärte, er könne sich nicht zu bestimmten Lizenzfragen äußern, aber man wolle verhindern, dass das kubanische Militär Einnahmen aus dem Tourismus zur "Unterdrückung des eigenen Volkes" nutze, Das Four Points Sheraton in Havanna wird, wie auch Teile des Tourismussektors und der Wirtschaft insgesamt, vom kommerziellen Arm des kubanischen Militärs kontrolliert. Die US-Regierung erneuerte 2018 die Lizenz von Marriott für weitere zwei Jahre, und das Unternehmen hatte Pläne, ein zweites Hotel in Havanna, das historische Hotel Inglaterra, zu betreiben, hatte seine Eröffnung aber wiederholt verschoben. "Im Jahr 2017 versprach Trump, bestehende Verträge, die US-Geschäfte mit Kuba hatten, nicht zu stören", kommentiert William LeoGrande, ein Kubaexperte an der American University in Washington, auf Twitter die aktuelle Entscheidung. "Versprechen gemacht, Versprechen gebrochen."
Die Nachricht kommt zwei Tage, nachdem das US-Außenministerium seine Liste der kubanischen Unternehmen, mit denen Amerikaner keine Geschäfte machen dürfen, u. a. um die in Militärbesitz befindliche FINCIMEX erweitert hat, die US-Überweisungen nach Kuba abwickelt.
Die Entscheidung der Regierung "ist nicht überraschend, aber enttäuschend", da das 'Four Points' von Sheraton Havanna die einzige Möglichkeit für kubanische Angestellte waren, um zu erfahren, wie ein globales US-Unternehmen arbeitet", wird John Kavulich, der Präsident des Handels- und Wirtschaftsrates zwischen den USA und Kuba vom Miami Herald zitiert. Marguerite Jimenez, eine Expertin im Think Tank Washington Office on Latin America, sagte, die Entscheidung stelle einen besorgniserregenden Präzedenzfall für andere US-Unternehmen mit Geschäften in Kuba dar. "Ob nun behauptet wird, das kubanische Volk oder den kubanischen Privatsektor zu unterstützen, oder dass man sich nicht in bestehende Geschäftsvorgänge einmischen will, der Präsident hat das eine über Kuba gesagt und konsequent etwas anderes getan", sagte sie. In jüngster Zeit forcierte die Trump-Administration den Abbau der von Obama eingeleiteten Annäherungs-Politik, verbot Kreuzfahrten auf die Insel und legte Beschränkungen für Flüge und Überweisungen fest. Der Ansatz könnte Trump helfen, die Unterstützung in der großen kubanisch-amerikanischen Gemeinschaft in Florida zu stärken, einem Staat, der als entscheidend für seine Wiederwahlchancen im November angesehen wird. Philip Peters, der die Unternehmensberatung FocusCuba leitet und Marriott beraten hat, sagte, dass die jahrzehntealten US-Sanktionen, die das amerikanische und das kubanische Volk trennten, der kubanischen Wirtschaft schadeten und den amerikanischen Einfluss in Kuba begrenzten, nichts Gutes gebracht hätten. "Marriott ... wird hoffentlich zurückkehren, um zusammen mit anderen in Kuba Geschäfte zu machen, um amerikanische Reisen zu fördern und Kuba zu helfen, zu gedeihen und sich in die Weltwirtschaft zu integrieren", sagte er.
Quellen: Reuters (https://t1p.de/uapa). Miami Herald (https://t1p.de/qsx9)
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
Januar 2025
|
Anzeige (G3) |