Neues aus Kuba
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Karl Lagerfeld bringt Glamour in Havannas Ruinen. Auf dem Paseo del Prado präsentierte das Pariser Modehaus Channel seine Zwischenkollektion 2016/2017. Auf dem Laufsteg auch ein Angehöriger des Castro-Clans.
Gestern (3.) hat das französische Modehaus Chanel seine Cruise Collection 2016/2017 im sozialistischen Inselstaat Kuba gezeigt. Chefdesigner Karl Lagerfeld präsentierte am Dienstagabend (Ortszeit) eine opulente Fashion Show auf der ehemaligen Prachtstraße Paseo del Prado, die das alte und neue Havanna teilt.
Selten zeigte ein Unternehmen aus der Pariser Modewelt eine Modenschau in ähnlichem Ambiente. Die breite Promenade des Paseo zwischen den teilweise stark in Mitleidenschaft gezogenen Kolonialbauten im Havannas Zentrum wurde zum Catwalk unter freiem Himmel. Die Prado-Promenade wurde 1928 von einen Landsmann Coco Chanels gebaut worden und an jeder der acht Kreuzungen platzierte der französische Landschaftsarchitekt 8 Bronzelöwen, die zufälligerweise die Lieblingstiere Coco Chanels waren. Insgesamt war der Laufsteg 160 Meter lang, die Show dauerte 25 Minuten und fand zur Live-Musik des französisch-kubanisches Musikduos Ibeyi, der Rumberos de Cuba und des DJs Hugo Mendez statt. Mit 150 gemieteten alten Straßenkreuzern - die "Oldtimer" sind seit Jahren eine Art Markenzeichen Kubas - brachte Chanel die 600 geladenen Gäste zur Show-Location, darunter die kubanischen Stars Gente de Zona und Omara Portuondo, sowie Tidas Swinton, Vanessa Paradis und Gisele Bündchen. Als besonderer Gast nahm Fidel Castros Enkel Tony am Defilee teil. "Es ist eine Ehre für Kuba, dass diese große Veranstaltung hier stattfindet", sagte der 17-Jährige, der auf den Laufsteg u. a. ein T-Shirt mit der Aufschrift "¡Viva Coco libre!" trug. Ebenfalls zu Gast: Einheimische, die die umliegenden Balkone derart zahlreich bevölkerten, um einen Blick auf auf das Modespektakel zu erhaschen, dass so mancher der baufälligen Erker an die Grenze seiner Statik gebracht worden sein dürfte. Bemerkenswert war die Schau auch deshalb, weil es auf im sozialistischen Kuba keinen Luxus-Markt gibt, ganz zu schweigen von einer Chanel-Boutique. Lagerfelds Entwürfe der Zwischenkollektion reminiszierten mit karibischen Motiven, olivgrünen Farben und Guerillero-artigen Mützen an die Modes des Gastlands. Die Guayabera, das für mittel- und Südamerika typische Leinenhemd mit Plisseestreifen und vier Taschen an der Vorderseite, das in Kuba als offizielles Kleidungsstück bei staatlichen Anlässen getragen wird, zog sich in verschiedenen Variationen als Leitmotiv durch die Präsentation. Channels Chefdesigner selbst dagegen trug eine glitzernde Jacke und die übliche dunkle Brille.
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Text: Leon Latozke
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