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In einer virtuellen Ausstellung, die George Floyd gewidmet ist, zeigen kubanische Künstler ihre Arbeiten - und umgehen damit Dekret 349.
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Angel Delgado: I can't breathe, 2020 (Bildquelle: CFAB © Angel Delgado / CFAB)
Im vergangenen September hat die kubanische Regierung den Künstlern der Insel eine "endgültige" Beschränkung auferlegt - so dachte sie zumindest - und sie per Dekret 349 verpflichtet, sich beim Kulturministerium anzumelden und die Erlaubnis zu beantragen, ihre Werke auszustellen und zu verkaufen.
Die kreative Freiheit und die soziale Kunst finden jedoch immer ein Schlupfloch, durch das man Kontroll- und Zensurversuchen entgehen kann, und dank des Internets hat regimekritische kubanische Kunst neue Ausdrucksmöglichkeiten gefunden. Eine virtuelle Ausstellungshalle entzieht sich der offiziellen Kontrolle über kulturelle Inhalte in Kuba und bringt eine Gruppe von Künstlern der Insel in einem Raum zusammen, "den sie vielleicht nie in der realen Welt teilen werden", und die in ihrer ersten Ausgabe dem Afroamerikaner George Floyd gewidmet ist. Nach den tragischen Tod von George Floyd, dessen Mord bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis eine Welle von Protesten in den Vereinigten Staaten und dem Rest der Welt ausgelöst hat, öffnete eine Plattform für Sammler kubanischer Kunst im Juni ihre virtuelle Galerie, so dass jeder die George Floyd Edition (https://t1p.de/8x02) besuchen kann, eine Ausstellung, die sowohl etablierte als auch aufstrebende Künstler aus Kuba umfasst, von denen einige bei der Regierung gut angesehen sind und andere in direkter Opposition stehen. "Obwohl [die virtuellen Ausstellungsräume] hauptsächlich als kommerzielle Räume beworben wurden, ist die Motivation jetzt eine andere", sagte O. C. Sotelo, einer der Gründer von Cuba Fine Art Box (CFAB), sagte gegenüber der Nachrichtenagentur EFE. Das Ziel der George Floyd Edition bestehe darin, "Künstler dazu zu bringen, in einem simulierten Raum zu koexistieren, den sie sonst im Jahr 2020 angesichts des Kontexts und der Spannungen, die sich aus der politischen Regulierung [in Kuba] ergeben, niemals physisch miteinander geteilt hätten", so Sotelo weiter. Wahrend die CFAB bereits eine zweite öffentliche Ausgabe des Salons angekündigt hat, an der Künstler wie Luis Manuel Otero Alcántara teilnehmen werden, dessen Arbeit die Regierung scharf kritisiert und der mehrmals verhaftet wurde, werden in dieser ersten Ausgabe Künstler wie der Kubaner Ángel Delgado vertreten sein, der an einer Installation rund um den zum Motto der Revolution gewordenen Satz gearbeitet hat: "Ich kann nicht atmen." Die Ausstellung ist vielfältig und umfasst Künstler wie Vidal, "ein Maler, dessen Werk wir lieben und der den kubanischen staatlichen Institutionen nicht feindlich gegenübersteht", und den Dissidenten-Aktivisten Danilo Maldonado "El Sexto", der wegen seiner Arbeit inhaftiert wurde und jetzt in den Vereinigten Staaten lebt. Der Grund dafür, dass das CFAB seinen virtuellen Raum einem der letzten Opfer von Polizei- und Rassengewalt in den USA gewidmet hat, ist "eine Geste der Kritik an der Dynamik, die Ereignisse wie das, das Floyd getötet hat, hervorruft", erklären die Macher George-Floyd-Edition. und sie weiden darauf hin dass "dieser Fall von Hass mit der Intoleranz zusammenhängt, die den kulturellen Apparat innerhalb Kubas definiert, der Künstler unterdrückt". Für die Sammler, die Mitglieder der Plattform sind, war das im vergangenen Jahr verabschiedete Dekret "die Reaktion des Staates auf eine sehr aktive kubanische Kunstszene auf internationaler Ebene, die ihre Heterogenität gegenüber den Institutionen und der Politik der Regierung zum Ausdruck bringt".
Quelle: El Universal (https://t1p.de/p40q), George Floyd Edition (https://t1p.de/8x02)
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Text: Leon Latozke
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