Neues aus Kuba
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Die Menschrechtsorganisation Amnesty International stuft den kubanischen Aktivisten als "Gewissensgefangenen" ein und fordert seine unverzügliche Freilassung.
Luis Manuel Otero Alcántara (Bildquelle: Amnistía Internacional © Fernanda Caudillo/Amnistía Internacional)
Die nichtstaatliche Non-Profit-Organisation Amnesty International, die sich weltweit für Menschenrechte einsetzt, stufte am Freitag (21.) den Künstler Luis Manuel Otero Alcántara, einen der führenden kubanischen Dissidenten, als "Gewissensgefangenen" und sagte, dass die Staatssicherheit ihn offenbar in dem Krankenhaus, in das ihn die Behörden vor fast drei Wochen eingewiesen hatten, unter Aufsicht und in Isolationshaft hält.
Als "Gewissensgefangene" (prisoner of conscience - POC) bezeichnet die Organisation alle, die aufgrund ihrer Rasse, sexuellen Orientierung, Religion oder politischen Ansichten inhaftiert sind sowie diejenigen, die wegen des gewissensbedingten, gewaltfreien Ausdrucks ihrer Überzeugungen inhaftiert oder verfolgt werden. Der 33-jährige hatte in seinem Haus in Alt-Havanna sieben Tage lang einen Hunger- und Durststreik durchgeführt, um gegen das zu protestieren, was er als staatliche Schikanen bezeichnete, als ihn die Gesundheitsbehörden am 2. Mai ins Krankenhaus verlegten. Das kubanische Gesundheitsamt sagte zu der Zeit, dass die Ärzte keine Anzeichen von Unterernährung gefunden hätten und dass Otero Alcántara in einem stabilen Zustand sei. Wie die Nachrichtenagentur REUTERS berichtet, fragen sich Anhängers Oteros, warum er im Krankenhaus und in Isolationshaft bleibt, und fügen hinzu, dass die Polizei sie daran hindere, ihn zu besuchen. Die Versuche REUTERS Otero Alcántara zu kontaktieren bleiben erfolglos. Eine Anfrage der Agentur zu seinem Zustand an das Internationale Pressezentrum, das alle Anfragen ausländischer Journalisten nach Kommentaren von staatlichen Stellen bearbeitet, wurde nicht unmittelbar beantwortet. Videos von Otero Alcántara im Krankenhaus, die von regierungsfreundlichen Accounts online gestellt wurden, darunter eines vom Donnerstag, auf dem er abgemagert und zusammengekauert erscheint, bestärken die Ängste der Unterstützer, so REUTERS weiter. "Luis Manuel darf keinen weiteren Tag in staatlicher Haft verbringen", forderte Erika Guevara-Rosas, Amerika-Direktorin bei Amnesty International. "Es ist an der Zeit, dass die kubanischen Behörden erkennen, dass sie nicht alle unabhängigen Stimmen im Lande zum Schweigen bringen können." Otero Alcántara ist der Kopf der San-Isidro-Bewegung, einer Gruppe von ein paar Dutzend Künstlern, Schriftstellern und Aktivisten, die in den letzten Jahren gegen die Beschränkungen der bürgerlichen Freiheiten in Kuba protestiert hat, oft durch provokative Aufritte. Seit sie im November einen seltenen Protest vor dem Kulturministerium ausgelöst hat, haben die Behörden ihre Mitglieder und Verbündeten in den staatlichen Medien als Aufwiegler denunziert, die mit den Vereinigten Staaten zusammenarbeiten, um die Regierung zu destabilisieren, während Kubas Wirtschaft durch die schlimmste Krise seit Jahrzehnten geht. Die Bewegung streitet die Anschuldigungen ab. Unterdessen lehnte es das US-Außenministerium letzten Monat ab, eine Frage von Reuters über die Finanzierung kubanischer Dissidenten direkt zu beantworten, sagte aber, es unterstütze diejenigen in der Zivilgesellschaft weltweit, die ihre Rechte verteidigen.
Quellen: AI (https://t1p.de/vbel), REUTERS (https://t1p.de/nkny)
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Text: Leon Latozke
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