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Rund 200 Menschen demonstrieren in Kuba gegen Trans- und Homofeindlichkeit und feiern die Einführung der Ehe für alle. Mariela Castro, Tochter des ehemaligen Präsidenten Raúl Castro, führt die Demonstration an.
Kubas LGBTQ-Gemeinde marschiert wieder (Bildquelle: YouTube/Canal26 © YouTube/Canal26)
Etwa 200 Menschen demonstrierten am Samstag (13.) in der kubanischen Hauptstadt gegen Trans- und Homofeindlichkeit und feierten die Einführung der Ehe für alle im vergangenen September. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer marschierten zu den Klängen traditioneller Conga-Rhythmen durch die Hauptstadt Havanna und trugen Schilder mit Botschaften wie "Ich bin schwul und von Gott geliebt" sowie Sprechchöre wie "Sozialismus ja, Homophobie nein".
Mariela Castro, die Tochter des ehemaligen Präsidenten Raúl Castro, leitete unter Polizeischutz die Demonstration an. Seit über 30 Jahren setzt sie für die Rechte der LGBTQ-Gemeinschaft ein. Die Parade war eine Veranstaltung im Rahmen der 16. Ausgabe der Kubanischen Tage gegen Homophobie und Transphobie, die vom Nationalen Zentrum für Sexualerziehung (Centro Nacional de Educación Sexual - CENESEX) organisiert werden. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet "Für alle Familien ist Liebe Gesetz". Mariela Castro, Direktorin von Cenesex, erklärte am Vortag in einer Sendung des staatlichen Fernsehens, dass "die Rechte der LGBT-Gemeinschaft ein schwebendes Thema im revolutionären Prozess seien, da es noch keinen ausreichenden Konsens gebe, um eine Politik zu entwickeln und sie in der Gesetzgebung zum Ausdruck zu bringen". "Es bleibt noch viel zu tun, aber im Bereich des Familienrechts setzt unser Land mit der Verfassung der Republik Kuba für 2019 und diesem Familiengesetzbuch weltweit Zeichen, denn es handelt sich um erstklassige Regelungen, die durch ein Referendum mit der Unterstützung der Mehrheit der Bürger angenommen wurden", fügte Castro hinzu und wurde auf dem Webportal Cubainformacion zitiert. Im September 2022 hat die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger Kubas in einem Referendum zugestimmt, ein neues Familienrecht einzuführen, das die Homo-Ehe sowie erweiterte Elternschaft und Leihmutterschaft legalisiert. Kuba ist damit das progressivste Land in Lateinamerika auf diesem Gebiet. Laut offiziellen Statistiken haben seit der Einführung des neuen Familienrechts bereits 745 gleichgeschlechtliche Paare auf Kuba geheiratet. In der kubanischen Gesellschaft, die immer noch vom Machismo geprägt ist, sind einige Themen des neuen Familienrechts nach wie vor heikel. Auch die katholische Kirche hat die Reform abgelehnt. In den 60er und 70er Jahren war Homosexualität unter der kommunistischen Regierung geächtet.
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Text: Leon Latozke
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