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Hurrikan Ian hat nach Angaben der Regierung mehr als 73.000 Häuser in Kuba beschädigt oder zerstört7/10/2022
Wie das kubanische Präsidialamt mitteilt, hat Hurrikan Ian in Kuba mehr als 73.000 Häuser in Mitleidenschaft gezogen und teilweise vollständig zerstört.
(Bildquelle: Yahoo © Ramón Espinosa/AP)
Der Hurrikan Ian, der letzte Woche mit Stürmen der Kategorie 3 über den Westen Kubas hinwegfegte und verheerende Überschwemmungen in den Provinzen Pinar del Rio und Artemisa verursachte, beschädigte oder zerstörte nach Angaben der kubanischen Behörden mehr als 73.000 Häuser.
Wie das kubanische Präsidialamte mitteilte wurden allein in Pinar del Río 63.133 Häuser beschädigt, darunter 7.107, die durch den Wirbelsturm, der am 27. September an der Südküste der Provinz Pinar del Río landete und mehrere Stunden lang über das Gebiet wütete, völlig zerstört wurden. Mehr als 1.000 Menschen befinden sich in staatlichen Unterkünften, teilte die Behörde am Donnerstag auf Twitter mit. Mehr als eine Woche später sind die meisten Bewohner von Pinar del Río immer noch ohne Strom, da die staatliche kubanische Unión Eléctrica nur 20 Prozent ihrer Kunden in der Provinz wieder mit Strom versorgen konnte. Viele waren auch ohne fließendes Wasser, obwohl die Behörden keine genauen Zahlen nennen. Im nahe gelegenen Artemisa, wo tief gelegene Küstenstädte wie Batabanó von schweren Überschwemmungen betroffen waren, wurden weitere 8.745 Häuser beschädigt. Die meiosten davon verloren ihre Dächer ganz oder teilweise, so das Amt. In einigen der am schlimmsten betroffenen Ortschaften in Artemisa, wie Bahía Honda, hat nur ein Drittel der Einwohner Strom. Selbst in der Hauptstadt Havanna, die nicht direkt im Zentrum von Ian lag, wurden nach offiziellen Angaben 1.227 Häuser beschädigt. Die von der Behörde veröffentlichten Zahlen stammen von einer Regierungssitzung, die am Mittwoch stattfand, um die Wiederherstellungsbemühungen zu überprüfen, wie die Tageszeitung Granma der Kommunistischen Partei Kubas ebenfalls berichtete. Trotz der weit verbreiteten Verwüstung erklärte die Regierung, sie werde Baumaterialien und andere Güter wie Matratzen für die Hurrikanopfer zum halben Preis verkaufen. Die Behörden kündigten an, dass sie auch Finanzierungsmöglichkeiten und in wenigen, von Sozialarbeitern zu überprüfenden Fällen auch volle Zuschüsse anbieten würden. Der schlechte Zustand der zerstörten Häuser, von denen viele aus Holz und mit Ziegeldächern versehen sind, deutet jedoch darauf hin, dass es sich um gefährdete Bevölkerungsgruppen handelt, die nur über geringe Mittel verfügen, um sich das für den Wiederaufbau Notwendige zu kaufen. Außerdem gibt es in Kuba keine Hausratversicherung. Auch die Infrastruktur der sozialen Grundversorgung hat schwere Schäden erlitten. Die Landwirtschaft wurde stark in MItleidenschaft gezogen, ebenso wie die Infrastruktur der Lebensmittelvermarktungszentren, der Genossenschaften und der Landwirtschaft . Die Verluste beim Tabakanbau, von denen Tausende von Menschen in der Provinz Pinar del Rio betroffen sind und die 10,4 % aller Exporte des Landes ausmachen, wurden als "katastrophal" bezeichnet. In der Tabakregion Vueltabajo erlitten 90 Prozent der Trockenschuppen, in denen über 30.000 Tonnen des wichtigen Exportguts lagerten, schwere Schäden.
Aus befreundeten Länder kamen Hilfslieferungen auf die Karibikinsel. Mexiko schickte 72.000 Meter Stromkabel und 7.000 Isolatoren für die Wiederherstellung der Stromversorgung, Venezuela lieferte 300.000 Lebensmittelpakete, Transformatoren sowie 22.500 Quadratmeter an Dachbedeckungen. Aus Argentinien kamen mehrere Container mit Wasserreinigungstabletten.
Wie das Wall Street Journal berichtete und die kubanischen Regierung bestätigte hat das Land die USA um Katastrophenhilfe gebeten. Hilfsorganisationen wie Caritas, die gar von Millionen von Kubanern ohne Lebensmittel, Wasser und Strom sprechen, leisteten Soforthilfe und rufen zu Spenden für Kuba auf.
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Text: Leon Latozke
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