Neues aus Kuba
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Das neue Familiengesetz, über das die Bevölkerung im September abstimmt, würde die gleichgeschlechtliche Ehe legalisieren und gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption ermöglichen. Das neue Familiengesetz wird am 25. September in einem Referendum zur Abstimmung gestellt, nachdem es zuvor in Gemeindeversammlungen debattiert worden war, bei denen sich nach Angaben der Organisatoren 62 % der Teilnehmer dafür aussprachen. Für kubanische Verhältnisse ist das relativ wenig, denn die kürzlich verabschiedete neue Verfassung wurde mit 87 % der Stimmen angenommen. Bei früheren Volksabstimmungen wurden politische Vorschläge mit rund 95 % unterstützt. Das neu Familiengesetz fördere "Liebe, Zuneigung, Fürsorge, Sensibilität, Respekt für andere und die Harmonie unserer Familien", sagte Justizminister Oscar Manuel Silvera bei der Vorstellung des Gesetzestextes zur Abstimmung in der Nationalversammlung. Zu den Gegnern der Gesetztesänderung gehören viele Kirchen. "Die Entwicklung ist traurig, weil sie zu Konfrontationen führen wird", sagte der methodistische Pastor Henry Nurse. zur Nachrichtenagentur REUTERS "Es widerspricht dem, was seit vielen Generationen auf der ganzen Welt über die wahre, traditionelle Ehe zwischen einem Mann und einer Frau gelehrt wurde", erklärte er. Das neue Gesetz würde gleichgeschlechtliche Ehen und zivile Partnerschaften legalisieren, gleichgeschlechtlichen Paaren die Adoption von Kindern ermöglichen und eine gleichberechtigte Aufteilung der häuslichen Pflichten fördern. Außerdem sollen Eheverträge und Leihmutterschaften erlaubt werden, allerdings nicht zu Erwerbszwecken. Eltern hätten "Verantwortung" anstelle des "Sorgerechts" für Kinder und müssten "die Würde und die körperliche und geistige Unversehrtheit von Kindern und Jugendlichen respektieren". Kuba ist bereits ein regionaler Vorreiter bei den Rechten der Frauen. Frauen führen fast 50 % der Haushalte und stellen 60 % der Berufstätigen, haben freien Zugang zur Abtreibung und können bis zu zwei Jahre Mutterschaftsurlaub in Anspruch nehmen. Ria Acosta Cruz und Gabriela Alfonso, ein Paar aus Havanna, das seit vielen Jahren zusammenlebt, aber nie Kinder bekommen konnte, erklärten, es sei ihr Menschenrecht, zu heiraten und Kinder zu adoptieren. "Die Möglichkeit, die sie uns bietet, ist die der Ehe. Die Tatsache, dass wir uns gemeinsam für bestimmte Dinge und rechtliche Verfahren entscheiden können, die wir als Paar und nicht als unabhängige Personen benötigen", sagte Alfonso. Acosta sagte, es entspreche ihren Erwartungen als Familie. "Wir sind eine Ehe. Wir haben gemeinsame Pläne, eine gemeinsame finanzielle Basis. Es ist nicht fair, dass es diese Möglichkeit nicht gibt", sagte sie. Quelle: REUTERS (https://t1p.de/17tdo)
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Text: Leon Latozke
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