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Kuba hat neue Maßnahmen angekündigt, um die Beschränkungen für kubanische Bürger im Ausland zu lockern. Ab dem 1. Juli wird die Gültigkeit kubanischer Pässe auf zehn Jahre erhöht und die Kosten für die Erneuerung außerhalb des Landes um mehr als die Hälfte gesenkt.
(Bildquelle: Prensa Latina © Na)
Kuba kündigte am Dienstag (16.) Maßnahmen in Bezug auf die Gültigkeit des kubanischen Passes an, mit denen die Beschränkungen für seine im Ausland lebenden Bürger gelockert werden sollen. Die Massnahmen kommen zu einem Zeitpunkt, an dem das Land weiterhin mit einem beispiellosen Exodus von Migranten in die Vereinigten Staaten zu kämpfen hat.
Das kubanische Außenministerium teilte mit, dass die Pässe für Kubaner über 16 Jahre künftig zehn statt sechs Jahre gültig sein werden. Ein Kinderpass ist fünf Jahre lang gültig. Zudem senkt das Ministerium die Kosten für die Erneuerung der Reisedokumente außerhalb des Landes um mehr als die Hälfte. Demnach werden die Kosten für die Ausstellung des kubanischen Reisepasses bei Konsulaten im Ausland auf 180 US-Dollar/Euro für Erwachsene und 140 US-Dollar/Euro für Kinder begrenzt. Die während der Corona-Pandemie im März 2020 erlassene automatische und kostenlose Verlängerung des Auslandsaufenthalts über 24 Monate hinaus bleibt weiterhin bis auf weiteres in Kraft. Gemäß den aktuellen Bestimmungen des Reisegesetzes dürfen kubanische Staatsbürger höchstens zwei Jahre am Stück im Ausland verbringen, ohne dabei ihre Staatsbürgerschaft zu verlieren. Eine zusätzliche Einschränkung wurde eingeführt: Kubaner, die vor 1971 ausgewandert sind, müssen ab sofort einen bei Besuchen auf der Insel einen kubanische Reisepass vorlegen. Die neuen Regeln treten am 1. Juli in Kraft, sagte Ernesto Soberon, Direktor für konsularische Angelegenheiten im kubanischen Außenministerium. Er erklärte, die Maßnahmen zielten darauf ab, "die Beziehungen zur kubanischen Gemeinschaft im Ausland zu stärken". Bisher gehörte der kubanische Reisepass zu den teuersten der Welt, belegte aber im Henley & Partner-Passport Index keinen Spitzenplatz, seine Besitzer können nur in 65 Länder ohne Visum einreisen. Kuba hat über Jahrzehnte hinweg die Reisefreiheit seiner Bürger stark eingeschränkt. Erst seit 2014 können können Kubaner ohne Ausreiseerlaubnis einen Reisepass beantragen und das Land verlassen - sofern sie über ein gültiges Visum des Einreiselandes verfügen. Viele im Ausland lebende Kubaner klagen zudem über bürokratische Hürden und übertrieben hohe Gebühren, die sie bezahlen müssen, um ihre Beziehungen zu ihrem Heimatland aufrechtzuerhalten und ihre Reisedokumente zu erneuern. Die Abwanderung hat die schwer belastete Wirtschaft des Landes weiter unter Druck gesetzt und strapaziert die kubanische Gesellschaft schwer, da viele Familien zerbrochen und über den ganzen Globus verstreut sind. Für das vergangene Jahr meldeten die amerikanischen Zoll- und Grenzschutzbehörden mit den Ankunft von mehr als 300.000 Kubanern an der US-Grenze einen rekordverdächtiger Exodus von der Karibikinsel.
Quellen: Cubadebate (https://t1p.de/swosx), MINREX/Twitter (https://t1p.de/57p4w)
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Text: Leon Latozke
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