Neues aus Kuba
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Mit einer "Gesundheitsintervention" in Ciego de Ávila testen kubanische Wissenschaftler die Wirksamkeit eines auf der Insel hergestellten pflanzlichen Medikaments mit Extrakten der Gelbwurz gegen COVID-19.
Das kubanische Phytomedimament Cumeric soll gegen COVID-19 helfen (Bildquelle: PL © PL)
Wie die staatliche Nachrichtenagentur Prensa Latina (PL) mitteilte, hat am Samstag (2.) in fünf Bezirken der Provinzhauptstadt Ciego de Ávila die erste "Gesundheitsintervention" mit dem Phytomedikament Cumeric begonnen, das einen Extrakt aus Cucurma longa enthält und eine "nachgewiesene Wirksamkeit" gegen das bovine Coronavirus (BCoV) hat.
BCoV, das sowohl Haus- als auch Wildwiederkäuer infizieren kann und weltweit verbreitet ist, ist demnach "vom gleichen Typ" wie das Coronavirus SARS-CoV-2. Tania Valdes, Leiterin des Labors für Therapiediagnostik und der nationalen Curcuma-longa-Produktentwicklungsprojekte, erklärte PL, dass mit der Maßnahme die Wirksamkeit des vom Innovationsausschuss des Ministeriums für öffentliche Gesundheit zugelassenen Phytopharmakons gemessen werden soll. Die Ergebnisse der Intervention mit oral und nasal verabreichtem Curmeric sollen der Öffentlichkeit in ein bis zwei Monaten zur Verfügung stehen. Wie die staatliche Tageszeitung Granma berichtete, wurde die Sicherheit des Medikaments und eine "antibakterielle, entzündungshemmende und antivirale Wirkungen" gegen BCoV nachgewiesen. Demnach hätten bereits im vergangenen Jahr mehr als 90 Beschäftigte in exponierten Bereichen des Krankenhaus' Hospital Clínico Quirúrgico Calixto García in Havanna Curmeric eingenommen und weniger Infektionen aufgewiesen als diejenigen, die es nicht anwendeten. Zuvor wurde Cumeric "bei klinischen Beobachtungsstudien" in den Hauptstadtbezirken Regla und Plaza de la Revolución an 800 Personen untersucht, wo es auch in Naturapotheken verkauft wurde, berichtete Granma weiter. Die aus Südasien stammende und in den Tropen vielfach kultivierten Planze Cucurma longa (deutsch Gelbwurz) ist vielen vom Gewürz Kurkuma bekannt, das als eine der Zutaten für Currys der indischen Gewürzmischung ihre charakteristische tiefgelbe Farbe verleiht. Dem Cucurmin genannten gelben Farbstoff der Pflanze, werden u. a. krebshemmende, antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen zugeschrieben. Bei genmanipulierten Mäusen zeigte sich Curcumin in Einzelstudien wirksam gegen Mukoviszidose. Weiterhin wurden Effekte von Curcumin auf den Knochenstoffwechsel postuliert. In der traditionellen Medizin Indonesiens wird Kurkuma als Hauptbestandteil von Jamu, den traditionellen indonesischen Heilmitteln, ohne dass wissenschaftliche Belege für eine Wirksamkeit vorlägen, gegen eine Vielzahl von Krankheiten, zur allgemeinen Stärkung des Immunsystems sowie zur Prävention von Infektionen und Erkrankungen der Atemwege eingesetzt. Über den möglichen Nutzen von Cucurmin für die Behandlung von COVID-19 wurde bisher nur von Wissenschaftlern aus Kuba berichtet, wo man angesichts des Mangels an Medikamenten zur Behandlung der Pandemie auf verschiedene medizinische Alternativen zurückgegriffen hat. Im vergangenen Jahr förderte das Land die Verwendung von homöopathischen Tropfen namens >>Prevengho-Vir und kürzlich stellte das staatliche Wochenblatt Guerillero unter dem Titel "In der Gesundheit ist alles möglich" homöopathische und phytotherapeutische Behandlungen vor, die Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente, fiebersenkende Mittel, Beruhigungsmittel, Bronchodilatatoren und andere Mittel ersetzen können.
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Text: Leon Latozke
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