Neues aus Kuba
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Mit großer Trauer nahm Kuba in seinen staatlichen Medien und den sozialen Netzen die Nachricht vom Tod des argentinischen Fußballstars Diego Armando Maradona auf, der sich lange Zeit im Land aufhielt und eine enge Freundschaft mit Fidel Castro schloss.
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Fidel Castro trifft Maradonna am 13. April 2013 in Havanna (Bildquelle: Reuters © Cubadebate)
Nachdem sie vom Tod Maradonas am 25. November im Alter von 60 Jahren durch Herz- und Lungenversagen erfahren hatten, erinnerten die staatlichen Medien an seine Besuche im Land, den ersten 1987. Seitdem verband ihn eine innige Freundschaft und die gegenseitige Bewunderung mit der Insel, was ihn zu häufigen Reisen und langen Aufenthalten veranlasste.
Maradona, der als eine der größten Legenden des Weltfußballs gilt und als Nummer 10 der argentinischen Nationalmannschaft in die Geschichte einging, schloss von diesem Moment an eine enge Freundschaft mit dem Revolutionsführer, der 2016 am selben Tag wie jetzt Maradona starb. Der kubanische Staatspräsident Miguel Díaz-Canel schrieb in einer Nachricht auf Twitter: "Traurige Nachricht, Maradona, el Pibe de Oro (der Goldjunge - Red.), einzigartiger Spieler, Freund von Fidel, ist gestorben. Kuba trauert und wird ihn immer als den aufrichtigen Freund und großartigen Fussballer in Erinnerung behalten, der er war. Unser Beileid an Familie und Freunde". "Der 25. November, ein doppelt schmerzhafter Tag: vier Jahre ohne die physische Anwesenheit von Fidel und heute verlässt uns Maradona. Freunde auch in der Ewigkeit, sie inspirieren uns jeden Tag", schrieb Díaz-Canel in einem weiteren Tweet. Kubas Außenminister Bruno Rodriguez erklärte via Twitter, Maradonas "Freundschaft mit Kuba und besonders mit Fidel hat ihn zu einem Teil dieses Volkes gemacht". Viele kubanische Internetnutzer drückten ihre Trauer und Anteilnahme in sozialen Netzwerken aus. Einige stellten alte Fotos mit Maradona ein, der während seiner Aufenthalte auf der Insel ein reges gesellschaftliches Leben führte. Als Sohn eines Fabrikarbeiters, der in einem Elendsviertel am Stadtrand von Buenos Aires aufwuchs, traf Maradona Castro zum ersten Mal 1987, ein Jahr nachdem er Argentinien zur Weltmeisterschaft geführt hatte, und vier Jahre vor dem Fall der Sowjetunion, der Kuba in eine tiefe Wirtschaftskrise stürzte. Die ungewöhnliche Freundschaft zwischen dem oft skurrilen Fußballer und dem belesenen Revolutionär vertiefte sich als der kubanische Staatschef den inzwischen pensionierten Maradona im Jahr 2000 nach Kuba einlud und ihn überzeugte seine Drogenprobleme im internationalen Gesundheitszentrum La Pradera behandeln zu lassen, eine renommierte Einrichtung in Havanna, die auf neurologische, orthopädische und kardiovaskuläre Rehabilitationsmaßnahmen spezialisiert ist. Der Argentinier ließ sich vier Jahre in Havanna therapieren und kam immer wieder, auch nach Drogenrückfällen auf die Insel zurück. Bei einem seiner Treffen mit Fidel Castro überreichte der kubanische Staatschef Maradona eine seiner olivgrünen Mützen mit einer handschriftlichen Widmung, während ihm der ehemalige Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft ein Trikot mit der Nummer 10 gab. Maradona war nicht nur ein persönlicher Freund Castros, sondern auch immer ein großer Bewunderer der kubanischen Revolution. Er ließ sich die Gesichtszüge von Fidel Castro auf ein Bein und die des argentinischen Guerillo Ernesto Che Guevara auf einen Arm tätowieren. 2005 reiste Maradona nach Havanna, um sich einen seiner Träume zu erfüllen: Castro für seine Sendung "La Noche del 10" im argentinischen Fernsehen zu interviewen. Das letzte Treffen zwischen Maradona und Fidel Castro fand im April 2013 statt, als der kubanische Führer bereits zurückgetreten war und sein Treffen mit dem Fußballer in der staatlichen Presse in Havanna mit einem Foto des "fruchtbaren Austauschs zwischen zwei alten Freunden" dokumentiert wurde. Maradonas letzter Besuch in Kuba fand im Dezember 2016 statt, als er an den Trauerfeierlichkeiten zum Tod Fidel Castros teilnahm, von dem er sagte: "In einem grauen Moment meines Lebens hat Fidel mir die Türen Kubas geöffnet. Er war derjenige, der mich beraten hat, was ich tun konnte". Der Fußballweltmeister bezeichnete den Maximo Líder als "zweiter Vater" und nannte ihn "den ultimativen Lenker" der Welt, weil "es viele Spieler geben könnte, aber er war der Führer der politischen Weltmannschaft". In einem Interview mit der argentinischen Zeitung Clarin im Jahr 2018 sagte Maradona, er werde erwägen, in die Politik zu gehen, vielleicht als Kandidat von Cristina Fernandez für die Präsidentschaftswahlen 2019. "Fidel sagte mir, ich solle mich der Politik widmen, und ich würde mit ihr, mit Cristina, in die Politik gehen", sagte er. "Ich sehe Menschen leiden, Menschen, die bis zum Monatsende nicht über die Runden kommen", sagte er. Fernandez, jetzt Vizepräsident, wählte einen anderen Kandidaten. Doch am Mittwoch erwies sie ihrem einstigen Bewunderer die Ehre. "Viel Trauer, sehr viel. Ein Großer ist gegangen", schrieb sie auf Twitter. "Bis in alle Ewigkeit, Diego, wir lieben dich."
Quellen: Reuters (https://t1p.de/wv9d) La Vanguardia (https://t1p.de/lk2t)
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Text: Leon Latozke
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