Kubanische Wissenschaftler kämpfen um die Rettung eines der seltensten Krokodile der Welt (+ Fotos)

Kubakrokodile gehören zu den am stärksten gefährdeten Krokodilarten weltweit. Heute gibt es nur in den Sümpfen der Zapata-Halbinsel und auf der Isla de la Juventud noch etwa 4000 Exemplare, die durch anhaltenden Lebensraumverlust, illegaler Jagd und Hybridisierung vom Aussterben bedroht sind.

(Bildquelle: REUTERS © REUTERS/Alexandre Meneghini)

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Ohne Hemd und hüfttief im dunklen Wasser des palmengesprenkelten Zapata-Sumpfes auf Kuba setzt der Forscher Etiam Perez ein bei illegalen Jägern beschlagnahmtes Krokodilbaby wieder in die Freiheit.

Dies sei ein kleiner Sieg in einem größeren Kampf, sagt er. Kubanische Krokodile, eine endemische Art, die nur hier und in einem Sumpf auf Kubas Isla de la Juventud vorkommt, sind vom Aussterben bedroht und haben den kleinsten natürlichen Lebensraum, der von allen lebenden Krokodilarten übrig ist, sagen Wissenschaftler.

"Wir versuchen, sie vom Rande des Aussterbens zurückzuholen", sagte Perez gegenüber Reuters, als das gefleckte Reptil mit dem Maul voller feiner Zähne seinen gestreiften Schwanz ausbreitete und verschwand.

Illegale Jagd und die Hybridisierung mit amerikanischen Krokodilen - die die Genetik der Art durcheinander bringt - bedrohen seit Jahrzehnten die Populationen hier. Die Erwärmung des Klimas, die das Geschlechterverhältnis bei neugeborenen Krokodilen verändert, stellt eine neue Bedrohung dar.

Und obwohl die kubanische Regierung das riesige Sumpfgebiet - das weithin als das am besten erhaltene in der Karibik gilt - praktisch vollständig geschützt hat, reicht das nach Ansicht von Wissenschaftlern möglicherweise noch nicht aus.

Kubanische Krokodile reagieren, als ein Köder über ihnen hängt.(Quelle: REUTERS © REUTERS/Alexandre Meneghini)

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"Wenn man das kubanische Krokodil mit anderen Arten in der Welt vergleicht, ist sein Lebensraum sehr klein", sagte Gustavo Sosa, ein kubanischer Tierarzt von der Zapata-Halbinsel.

Wissenschaftler aus Kuba schätzen, dass etwa 4.000 kubanische Krokodile in freier Wildbahn leben. Da das von ihnen bevorzugte Gebiet innerhalb des Feuchtgebiets jedoch relativ klein ist, könnte eine klimabedingte Katastrophe - wie sie heute weltweit immer häufiger vorkommt - den größten Teil der Population auslöschen.

Diese Bedenken veranlassten die kubanische Regierung vor Jahrzehnten, ein Brutprogramm zu finanzieren, das jährlich mehrere hundert Krokodile in die freie Wildbahn entlässt. Forscher wie Perez befreien auch Krokodile, die von Jägern beschlagnahmt wurden, im Rahmen eines Programms, das dazu beigetragen hat, die Wilderei auf diese Art zu verringern.

Die International Union for the Conservation of Nature, die die Art 2008 als vom Aussterben bedroht einstufte, sagt, dass ihre Bewertung und Populationsschätzungen aktualisiert werden müssen, bestätigt aber die seit langem bestehenden Bedenken hinsichtlich des begrenzten Lebensraums der Art.

"Mit der Brutanlage versuchen wir, das historische Verbreitungsgebiet des kubanischen Krokodils zu vergrößern und natürlich auch die Zahl dieser Tiere in freier Wildbahn zu erhöhen", sagte Perez.

Ein kubanisches Krokodil wird kurz vor seiner Freilassung in die Natur gehalten.(Quelle: REUTERS © REUTERS/Alexandre Meneghini)

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Der Verkauf von Krokodilfleisch wird in Kuba vom Staat streng kontrolliert, und nur Krokodile mit körperlichen Defekten oder genetische Hybride sind beispielsweise in Restaurants zugelassen. In einigen Gebieten, insbesondere in der Nähe des Sumpfes, gibt es jedoch immer noch einen illegalen Markt

Treibstoffmangel, veraltete Ausrüstung und oft unwirtliche Bedingungen sind ständige Herausforderungen in Kuba, einem karibischen Inselstaat, der von einer schweren Wirtschaftskrise geplagt wird.

Doch im Sumpf auf der Zapata-Halbinsel scheinen diese Sorgen weit weg zu sein, denn die frisch geschlüpften Krokodile, die noch mit dem Schleim ihrer Eier bedeckt sind, schnappen mit ihren Kiefern nach frischen Fischstücken aus dem Fluss und bewegen sich im Einklang, während sie ihre neue Welt entdecken.
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Ein kubanisches Krokodil öffnet sein Maul.(Quelle: REUTERS © REUTERS/Alexandre Meneghini)

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Die Neugeborenen entwickeln sich schnell zu wilden und einschüchternden Raubtieren, die als Erwachsene eine Länge von fast fünf Metern erreichen können. Das kubanische Krokodil, so Tierarzt Sosa, ist besonders kampflustig und hat wenig Angst vor Menschen.

"Es ist ein sehr neugieriges Tier", sagte Sosa. "Wenn man eines in der Natur sieht, weiß man, dass es ein kubanisches Krokodil ist, weil es zu einem kommt.

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