Kubanischer Zoll verlängert Zollbefreiung

Der ​kubanische Zoll verlängert die ursprünglich bis Ende des Jahres befristete Zollbefreiung für Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente, weil die Versorgung mit diesen Erzeugnissen weiterhin eingeschränkt sei.

Reisende am internationalen Flughafen in Havanna (Bildquelle: PCC © Na)

Die kubanische Zollbehörde hat am Mittwoch (8.) angekündigt, dass sie die im​ vergangenen Juli beschlossene Zollbefreiung für Lebensmittel, Hygieneartikel und Medikamente bis zum 30. Juni 2022 verlängert.

Die Verlängerung, die nach wie vor "vorübergehender Natur" ist, ist darauf zurückzuführen, "dass die Versorgung mit diesen Erzeugnissen weiterhin eingeschränkt ist, unter anderem aufgrund der Verschärfung der Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade der Regierung der Vereinigten Staaten gegen unser Land und der Auswirkungen der durch COVID-19 verursachten Weltwirtschaftskrise", so die offizielle Erklärung.

Der Zoll "erinnert daran, dass diese Erzeugnisse im begleiteten Gepäck von Gegenständen anderer Art unterschieden werden müssen, um in den Genuss dieser Vergünstigung zu kommen".

Kleidung und Schuhe dürfen nicht zusammen mit Arzneimitteln, Hygieneartikeln und Lebensmitteln im selben Gepäckstück ins Land gebracht werden. Die drei letztgenannten können jedoch in denselben Koffern mitgeführt werden und werden kostenlos in das Land eingeführt.

"Die durch die Beschlüsse 318 und 321 des Ministeriums für Finanzen und Preise vom Juli 2021 gewährten Zollvergünstigungen für die Einfuhr dieser Produkte durch staatliche Einrichtungen und internationale Wirtschaftsverbände sowie für Vorleistungen und Rohstoffe, die staatliche Einrichtungen für nichtstaatliche Verwaltungsformen einführen, werden ebenfalls bis zum 30. Juni 2022 verlängert", heißt es abschließend.

Die ursprüngliche Ankündigung erfolgte nur drei Tage nach dem Ausbruch von Massenprotesten auf der Insel und war eine Notmaßnahme der kubanischen Regierung, um angesichts der Versorgungskrise und den Demonstranten entgegenzukommen. Die Regierung erklärte sich bereit, "ausnahmsweise und vorübergehend die Einfuhr von Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Arzneimitteln auf dem Passagierweg, d. h. im Reisegepäck, ohne Begrenzung des Einfuhrwerts und zollfrei" zuzulassen. "Dies ist eine Maßnahme, die wir bis zum 31. Dezember ergreifen, danach werden wir eine Bewertung vornehmen", sagte Premierminister Manuel Marrero Cruz im Juli in einem Fernsehauftritt an der Seite von Präsident Miguel Díaz-Canel.

Nach Medienberichten haben seit dem Inkrafttreten der freien Einfuhr von Lebensmitteln, Hygieneartikeln und Arzneimitteln 66 % der nach Kuba einreisenden Reisenden die Zollbefreiung in Anspruch genommen.

Quelle: Aduana Cubana (https://t1p.de/l9hj)