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Der preisgekrönte Romanautor aus Havanna vertritt die Ansicht, dass die Demonstrationen auf der Insel im Juli 2021 ein Schrei der Verzweiflung waren und dass die Regierung die Ineffizienz ihres Wirtschaftssystems akzeptieren sollte.
Leonardo Padura (Bildquelle: La Nacion © Sebastião Moreira - EFE)
Leonardo Padura ist einer der bekanntesten Autoren Kubas, sein Werk spiegelt ein Land in der Krise und im Niedergang wider, das bis zur Verzweiflung erschöpft ist.
Der kubanische Schriftsteller Leonardo Padura, einer der bekanntesten zeitgenössischen Literaten der Insel, sein Werk spiegelt ein Land in der Krise und im Niedergang wider, das bis zur Verzweiflung erschöpft ist. Er ist der Meinung, dass die Ereignisse des 11. Juli 2021 ein "Schrei der Verzweiflung" eines gebrochenen und verletzten Landes waren. Gegenüber den argentinischen Medien erklärte der literarische Vater von Mario Conde, "dass das, was passiert ist, nicht mit Repressionen, nicht mit Strafmaßnahmen gelöst werden kann, und das hat die Realität gezeigt", sagte er gegenüber der Zeitung La Nación. Der Preisträger des Prinzessin-von-Asturien-Preises 2015 fügte hinzu, dass man unbedingt zusätzliche Mittel finden müsse. "Ich würde es wagen, das Wort 'Lösungen' im Hinblick auf die wirtschaftliche und soziale Situation Kubas revolutionärer zu verwenden". Ebenso stellte er klar, dass "ein gewisses Maß an Risiko, Mut und Entscheidung erforderlich ist, ausgehend von einem Gebiet, das auch sehr von interner Ineffizienz betroffen ist (...) seine wirtschaftliche Effizienz funktioniert nicht. Wir sollten damit beginnen, den Menschen das zu geben, was sie verdienen und was sie brauchen, denn so viele Jahre des Lebens in der Krise führen zu einer enormen Erschöpfung", fügte er hinzu. Der Autor von "Wie Staub im Wind", seibnem letzten auf deutsch erschienene Roman, ist der Ansicht, dass das Leben in Kuba aufgrund der ernsten Probleme der Lebensmittel- und Stromknappheit an einem kritischen Punkt angelangt ist. Auch wegen des Mangels an Arzneimitteln, selbst für chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Schilddrüsenunterfunktion und jetzt durch das hämorrhagische Dengue-Fieber geplagt, das mehr als ein paar Menschenleben fordert. "Der letzte der bemerkenswertesten Punkte war der Prozess der Währungsregulierung, der eine Doppelwährung abschaffte, die im Land existierte und zu vier Währungen geführt hat: den kubanischen Peso, den US-Dollar, den Euro und eine Währung, die nur für Einkäufe in bestimmten Geschäften namens MLC (Moneda Libremente Convertible) verwendet wird, Geschäfte, die nicht viel besser ausgestattet sind als normale Geschäfte. Es ist wirklich eine sehr komplizierte Situation, die wir in Kuba haben", erklärte der Schriftsteller. Padura ist einer der wenigen kubanischen Schriftsteller, der in seinem Werk einige der sozialen Probleme der größten Antilleninsel widerspiegelt, wie z. B. die Migration, während seine Figuren ein Spiegel der Gesellschaft sind, in der sie leben, mit ihren Mängeln und Konflikten. "Ich denke, dass die radikalsten politischen Dokumente, die in Kuba in Umlauf gebracht wurden, wahrscheinlich meine Romane sind. Es hat immer eine kritische Sichtweise gegeben, und ich habe sehr tiefe, sehr komplizierte Themen angesprochen. Ich interessiere mich für alles, was mit der Suche nach der Utopie zu tun hat", sagte er kürzlich auf einer Pressekonferenz. Paduras Texte sind in Kuba nur schwer zu finden. In diesem Zusammenhang hat Padura versichert, dass er sich nicht an Zensur stört, sondern sie vielmehr anstrebt.
Quelle: La Nacion (https://t1p.de/lhjzc)
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Text: Leon Latozke
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