Neues aus Kuba
Aktuelle Nachrichten und Meldungen, Analysen und Hintergrundinformationen
Die oft versprochene Abschaffung des doppelten Währungssystems in Kuba kann nicht wie von Ex-Staatspräsident Raúl Castro beim Machtwechsel im April gefordert noch in diesem Jahr vollzogen werden. Grund für die Verzögerung sind Unklarheiten darüber wie negative Auswirkungen einer Währungsreform auf die kubanische Wirtschaft verhindert werden können.
Kubas Außenhandelsminister, Rodrigo Malmierca, erklärte, die Währungsreform müsse verschoben werden, da noch unklar sei, wie negative Auswirkungen auf die kubanische Wirtschhaft ausgeschlossen werden können. "Ich denke, darauf wird es bald eine Antwort geben. 'Bald' würde ich aber als noch in diesem Jahr definieren. sagte Malmierca gegenüber Medienvertetern auf der Internationalen Handelsmesse in Havanna. "Das ist ein komplexes Thema, weil wir nichts tun wollen, was unseren Unternehmen und der Bevölkerung schadet." fügte er hinzu. Viele Kubaner hatten die Hoffnung, dass bis Mitte des Jahres die lang erwartetet Währungsreform vollzogen wird. Im vergangenen Februar hatten hochrangige Rgierungsbeamte erklärt, dass in diesem Jahr der doppelte Peso abgeschafft werden soll, mussten aber zugeben, dass noch kein onkretes Datum festgelegt sei ist. Auch Raúl Castro hatte bei seinem Rückzug vom Präsidentenamt eine Währungsreform noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Seit 1994 gibt es auf Kuba gibt es zwei offiziell anerkannte Währungen, den Peso cubano (CUP) und den Peso convertible (CUC). Der Peso cubano dient hauptsächlich zum Kauf von staatlich subventionierten Waren und Dienstleistungen. Staatliche Unternehmen bezahlen ihre kubanischen Angestellten in CUP. Der Peso convertible, im Volksmund auch Chavito oder Fula genannt, war ursprünglich als einheimische Alternative zum US-Dollar eingeführt worden. Vor allem Waren und Dienstleistungen für ausländischen Touristen (Unterkunft, Autovermietung, Gastronomie) sind ausschließlich in CUC zu bezahlen, aber auch Kubaner benötigen ihn täglich für zahlreiche Konsumgüter und Lebensmittel des täglichen Bedarfs, die auf den staatlich subventionierten Läden nicht erhältlich sind. Zwischen kubanischen Unternehmen dient der CUC als Verrechnungseinheit. Für sie ist 1 CUP gleich 1 CUC. Für Touristen und Investoren aber auch für kubanische Bürger gilt der staatlich festgelegte wechselkurs von 1 CUC = 24 CUP. Kubaner, die über keine CUC-Einnahmequelle etwa als Selbständiger oder durch die Verwandschaft aus dem Ausland verfügen, müssen ihren sauer verdienten staatlichen Lohn umtauschen. Sogar einige staatliche Dienstleistungen wie z. B. die Ausstellung eines Reisepasses müssen in CUC bezahlt werden. Experten gehen davon aus, dass eine Vereinheitlichung der Währung dazu führen würde, die Wettbewerbsfähigkeit und Leistungsfähigkeit der kubanischen Wirtschaft zu messen, befürchten aber auch inflationäre Auswirkungen. Die Europäische Union hat in diesem Jahr sogar angeboten, Kuba bei der Erreichung dieses Ziels zu unterstützen.
Anzeige (G2)
| |
Letzte Meldungen
Text: Leon Latozke
Anzeige (G1)
(adsbygoogle = window.adsbygoogle || []).push({});
0 Kommentare
Ihr Kommentar wird veröffentlicht, sobald er genehmigt ist.
Antwort hinterlassen |
Dossiers
Mediathek
Anzeige (M2) Anzeige (G4) Archiv
nach Monaten
September 2024
|
|
|
Anzeige (G3) |