Neues aus Kuba
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Angesichts der Wirtschaftskrise führt Kubas Finanzministerium eine neue Steuer auf den Verkauf von Lebensmitteln ein. Die erwartenden höheren Lebensmittelpreise werden zu mehr Ungleichheit unter der kubanischen Bevölkerung führen.
Marktstand im Kuba (Bildquelle: Granma © José M. Correa)
Kuba kündigte am Samstag (5.) eine neue 10-prozentige Steuer auf den Verkauf von Lebensmitteln im Einzelhandel an, da das Land unter wirtschaftlichen Problemen leidet, die durch eine rasante Inflation gekennzeichnet sind.
Die am Montag in Kraft tretende Abgabe zielt auf Selbstständige sowie kleine und mittlere Unternehmen im Lebensmitteleinzelhandel ab, heißt es in dem im Amtsblatt der Regierung veröffentlichten Erlass. Diese Verkäufe wurden erst im August letzten Jahres im Rahmen der Reformen auf der Karibikinsel erlaubt. "Das Ministerium für Finanzen und Preise ist ermächtigt, diese Maßnahme einzuführen, wenn die wirtschaftlichen und sozialen Umstände dies ratsam erscheinen lassen." erklärt das Staatsmedium Granma die Steuer. Die "Einzelhandelsumsatzsteuer mit einem Steuersatz von 10 %" werde auf Händler erhoben, "die landwirtschaftliche Erzeugnisse im Einzelhandel auf Agrarmärkten, in Verkaufsstellen von Genossenschaften ... auf Messen oder anderen ausdrücklich genehmigten Veranstaltungen und in Einzelhandelseinheiten, die zum An- und Verkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse berechtigt sind, verkaufen" präzisiert die Granma-Meldung. Der kubanische Wirtschaftswissenschaftler Pedro Monreal schrieb auf Twitter, dass die neue Steuer wahrscheinlich zwei Auswirkungen haben wird: höhere Lebensmittelpreise und mehr Ungleichheit unter der kubanischen Bevölkerung. Monreal sagte, sie werde "Haushalte mit niedrigem Einkommen treffen, die einen relativ hohen Prozentsatz ihrer Ressourcen für Lebensmittel ausgeben." Die im vergangenen Jahr durchgeführten Währungsreformen haben die Preise für Waren und Dienstleistungen in Kuba in die Höhe schnellen lassen, vor allem die für Lebensmittel. Die Inflation lag im vergangenen Jahr bei 60 Prozent. Schlange stehen ist alltägliche Strapaze, die Kubaner seit Jahrzehnten ertragen müssen und die nun durch die Corona-Pandemie, einen drastischen wirtschaftlichen Abschwung und verschärfte US-Sanktionen noch schlimmer geworden ist. Kuba importiert 80 Prozent der Lebensmittel, die es verbraucht. Die Einkäufe sind aufgrund des Mangels an harter Währung und der internationalen Transportprobleme infolge der COVID-Pandemie drastisch zurückgegangen.
Quelle: Gaceta Oficial (https://t1p.de/xguj)
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Text: Leon Latozke
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